In Österreich leben mindestens circa 750.000 Hunde und doppelt so viele Katzen. Die wollen alle gefüttert werden. Was wir da füttern ist kaum nachvollziehbar. Wenn ich mir aber die Welt so anschaue, komme ich generell ins Zweifeln, was unsere Haustiere betrifft.
Es ist ja eigentlich verrückt, wenn man sich das Tierfutter in den Supermarktregalen so ansieht. Ich glaube, wenn man sich den Fleischanteil da ansieht und auf ein volles Kilo hochrechnet, dann ist das bald in der Nähe vom Kilopreis für gemischtes Faschiertes oder Extrawurst. Vermutlich ist so manches Katzen- oder Hundemenü im Kilo sogar noch teurer. Aber das Geschäft läuft gut. Die Menschen springen drauf an, die Werbung gibt ihnen, was sie wollen. Oder was Herrl und Fraul wollen: Landpicknick, Schlemmermenü, Luxusleckerli.
Noch eklatanter finde ich das im Verhältnis zu Kindergarten-, Schul-, Kantinen- oder Krankenhausessen. Das kostet vielleicht 2,50 Euro oder ein bisschen mehr. Wenn man daran denkt, was so ein mittelgroßer Hund am Tag frisst… Abgesehen davon, dass ja kaum einer weiß, was in dem Tierfutter drinnen ist. 60 bis 70 Prozent von irgendwelchem Fleisch, Proteine, Rohasche. Da wäre es schon besser, wenn man wüsste, was die Tiere bekommen. Wie bei meinen Nutztieren.
Aber ich komme viel in der Welt herum und sehe so viel Menschenleid. Es gibt auf der Welt laut World Food Programme nach wie vor über 800 Millionen Menschen, die Hungerleiden. Zwar um rund 290 Millionen weniger als noch vor 25 Jahren – aber noch immer unbeschreiblich viele. Und wir haben bei acht Millionen Menschen weit über zwei Millionen Haustiere. Da kommt mir die Diskussion um Tierfutter doch sehr dekadent vor. Wie sehen Sie das?