Das neue Jahr hat denkbar schlecht angefangen – Terror in Istanbul, Polizeigroßeinsatz in Köln. 2017 startet wie 2016 die meiste Zeit war. Ich habe Wünsche an dieses Jahr:

Für 2017 wünsche ich mir mehr Ruhe und Dialog. Ich habe das Gefühl, dass nur noch herum geschrien wird, dass das Zuhören, das Abwägen, das Finden von Kompromissen immer schwieriger wird. Viel schreiben wir dem Internet zu. Aber war das – ganz ehrlich – nicht auch schon davor so?

Ja, das war es. Die Zeitungen waren schon vor dem Fernsehen voll mit Mutmaßungen, Verleumdungen, „Fakenews“. Dasselbe wurde dann über das Radio, das Fernsehen und letztlich das Internet gesagt. Aber ja, jetzt kommt das Ganze dichter an uns ran. Weil wir das Netz mit dem Smartphone immer an uns herum tragen. Von der Strahlenbelastung will ich gar nicht reden. Dagegen ist ja Rauchen fast schon ein Gesundheitsprogramm siehe

Es ist auch hier auf Fischundfleisch so. Es wird mit sehr harten Bandagen argumentiert. Ich halte Diskussionen für wichtig, in einer Demokratie sind sie unerlässlich.

Aber ich würde mir wirklich wünschen, dass wir alle einmal mehr nachdenken, bevor wir etwas abschicken. Warum nicht statt „Oida, du redest scheiße, diese Studie hier sagt das!“ vielleicht nur „Hey, ich habe hier eine Studie, die dir widerspricht“. Oder statt: „Alle Ausländer sind Kriminelle!“ vielleicht „Hier in meiner Gegend habe ich schon das Gefühl, dass es unsicherer wird.“ Statt: „Du linkslinke Gutmenschengretzn!“ vielleicht „Ich bin ganz anderer Meinung.“

Ich frage mich wirklich, ob das so schwierig ist. Und wenn wir alle nicht mehr komplett durchdrehen, wenn hier dieses und jenes in der Zeitung oder auf einer Website steht, das möglicherweise gar nicht in der Form passiert ist, etwas anders war oder gar nicht stimmt, dann bin ich mir sicher, dass sich auch die Medien mehr Zeit nehmen, Dinge ordentlich aufzubereiten.

Das will ich: Mehr Ruhe, mehr Dialog.