Nämlich für die Entscheidungsträger auf europäischer Ebene. Ich weiß selber nicht, was man mit den tausenden Menschen in Griechenland machen soll.
Aber im Grunde verstehe ich nicht, warum wir das nicht als Europa schaffen. Ich meine, hier leben 500 Millionen Menschen und selbst wenn wir alle vertriebenen Syrer aufnehmen würden, wäre das vielleicht knapp ein Prozent der Bevölkerung. Was ist JETZT das Problem, die 20.000 Menschen aus Griechenland anteilig auf alle EU-Staaten aufzuteilen? Was wollen die Länder von Griechenland, einem Land, dass tausend Inseln und unzählige Kilometer Seegrenze hat? Sollen wir die Menschen ersaufen lassen? Oder gleich abschießen? Außerdem wollen die Syrer ja eigentlich gar nicht weg von daheim. Die brauchen „nur“ ein paar Jahre, bis sie wieder heim können. Die wollen vermutlich selber ein „Asyl auf Zeit“, wie es im Grunde genommen eh vorgesehen ist und wie es die Regierungen Europas verlangen.
Italien holt jetzt Menschen sogar direkt aus dem Libanon. Das sollten wir auch tun. Die Menschen werden derzeit entweder ermordet, verhungern oder sterben auf der Flucht. Für unser vereintes Europa muss es doch, grad jetzt, wo dieser Massenexodus und die Massenankunft vor unserer Türe mindestens ins zweite Jahr geht, möglich sein, besser zu reagieren als uns hinter gedachten Grenzen zu verschanzen. Uns gehört ja nix. Erklär mal dem Syrer, warum dem Bauern XY gerade der Hektar Land gehört.
Natürlich müssen wir schauen, dass die Menschen, die kommen, möglichst schnell Arbeit finden. Da tut sich einfach zu wenig. Unter den Flüchtlingen, gerade aus Syrien, sind ja genug Menschen, die bis vor ein paar Monaten oder Jahren noch ganz normal gearbeitet haben. Beklagt man hierzulande oder in Deutschland nicht den Fachkräftemangel? Erheben, entweder Deutsch oder Englisch schnell erlernen und dann ab auf den Arbeitsmarkt. Oder uns Unternehmern erleichtern, die Leute zu fairem Lohn einzustellen. Ich meine, letztes Jahr kamen 90.000 Asylanträge. Das muss doch für ein wohlhabendes Land wie Österreich schaffbar sein.
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