Mein Text „Alle Steuern abschaffen, bis auf eine“ vom letzten Donnerstag schlug hohe Wellen. Damit habe ich gerechnet – denn ich habe den Text eher als Denkanstoß verstanden. So mancher nahm ihn als echte fiskalische Alternative zum Status quo ernst.

Zunächst einmal glaube ich, dass man nicht an der Oberfläche verbleiben darf. Die gegenwärtige Lage ist ja eigentlich für alle unbefriedigend. Vielen „Normalos“ bleibt zu wenig Geld zum Leben, die UnternehmerInnen ächzen. Da muss man auch einmal unorthodoxe Dinge andenken. Dass man dafür auch einmal abgewatscht wird, damit kann ich leben.

Wie würde die Konsumsteuer also aussehen? Da ja die Lohnabgaben und sonstigen Steuern in sämtlichen Teilen der Wertschöpfungskette (im Inland, oder wo diese Art der Konsum-End-Besteuerung angewandt wird) wegfallen, würden die Preise ohne Steuer auch wesentlich niedriger werden.

Wenn es keine lohnabhängige Abgaben mehr gibt, dann bekämen ja ArbeitnehmerInnen nicht das derzeitige Nettogehalt ausbezahlt, sondern zumindest das Bruttogehalt oder mehr. Beziehungsweise wären 1.500 Euro viel mehr wert, als sie es jetzt sind. Das geht sicherlich in Richtung eines bedingungslosen Grundeinkommens; es müsste genau definiert werden, was besteuert wird und was nicht. Also würde etwa ein Kanon der Grundversorgung nicht besteuert werden. Warum nicht?

Der Faktor Mensch – menschliche Arbeit – darf aber nicht mehr das Um und Auf der Besteuerung sein. Es wird überall rationalisiert, ausgelagert in Billiglohnländer et cetera. Und die wenigen verbleibenden hier produzierten Produkte, müssen dann alle Kosten (Löhne, Bürokratie, Verwaltung, Beratung, Pensionen, Bildung, Gesundheitssystem,…) mit ihrer Wertschöpfung tragen. Importierte Fertigprodukte tragen so gut wie nichts dazu bei. Da sowas auch auf den Export Auswirkungen haben wird, ist klar. Aber alle Waren rund um die Welt schleppen muss irgendwann auch aufhören.

Eine Steuerleistung gäbe es auch für Produkte, die importiert werden, da ja diese Produkte ja woanders von Menschen produziert werden und sich die österreichischen Steuern ja zur Zeit sehr stark aus Steuern zusammensetzen, die über den Faktor Mensch berechnet werden und so momentan Fertigprodukte, die importiert werden, nichts oder kaum an Steuern dazu beitragen.

Das sind ja auch alles nur Denkanstöße, welche von Experten erst einmal auch durchgerechnet werden müssen. Deshalb werden dann Dienstleistungen (Mechaniker, Elektriker,...), Gastronomieleistungen, Gesundheitsleistungen (Krankenhäuser,…) immer teurer und immer weniger für den einzelnen leistbar - oder die Branchen gehen unter (Gastronomie mit Schwarz-Verkaufen, Pfusch, Sterben von bäuerlichen Strukturen)! die Nahversorgung usw.

Ob diese Vorschläge der Weisheit letzter Schluss sind, weiß ich nicht. Aber es muss sich auf jeden Fall etwas ändern.

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Herbert Erregger

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