Man kommt dem Versagen der Bundesregierung kaum aus. Flüchtlinge in Zeltstädten oder gar ohne Unterkunft. Das ist furchtbar.
Ich beschäftige einen Syrer. Er arbeitete in der Heimat in einer Schokoladenfabrik. Quasi perfekt für mich! Doch bis ich ihn als Saisonarbeiter anstellen konnte, war es schwierig. Denn hier in Österreich dürfen AsylwerberInnen bekanntlich nicht arbeiten, bis sie anerkannte Flüchtlinge sind! Jetzt geht es ihm gut, er fühlt sich wohl, möchte aber sobald wie möglich wieder in seine Heimat zurück kehren. So geht es meinem Eindruck nach vielen Menschen, die flüchten. Niemand verlässt seine Heimat gerne.
Und dann stoßen die Menschen hier auf so viel Ablehnung. Sie werden Wirtschaftsflüchtlinge genannt. Irgendwie stimmt das ja auch. Denn egal, ob sie wegen Rasse, Religion oder sonst was verfolgt werden, sie können ihr Leben, das heutzutage nun einmal auf Geld basiert, daheim nicht mehr leben. Oder es geht nicht mehr, weil wir durch unser tun weite Teile der Erde schon so unfruchtbar gemacht haben, dass der Bauer sein Gemüse schlicht nicht mehr anbauen kann.
Aber letztlich ist es doch egal, was die Ursache ist. Sie können daheim nicht mehr leben. Und wir, im reichen Österreich, stopfen sie dann in grausliche Massenquartiere. Wollen unterteilen in „gute" MigrantInnen, weil sie einen Uni-Abschluss haben und „schlechte", weil sie vielleicht „nur" Maurer waren. Da stimmt doch was nicht! Asyl ist per se einmal ein Menschenrecht. Das ist indiskutabel.
Klar kann es einem in manchen Orten in Wien oder Graz schon vorkommen, dass man fremd im eigenen Land ist. Aber kann man es Flüchtlingen oder „regulären" Einwanderern verdenken? Plakatiert nicht eine große Partei, dass sie unerwünscht sind und helfen die Regierungsparteien nicht kräftig mit, indem sie deren Positionen übernehmen? Wenn ich wo hin ziehen würde und nur auf Ablehnung stoßen würde, würde ich mich auch mehr an meinen eigenen Werten und Vorstellungen an der Heimat festhalten.
Ich halte es einfach für unwürdig, wie Österreich und die meisten anderen EU Länder aber auch mit Flüchtlingen umgehen. Die Menschen haben ein Recht, während des Verfahrens ordentlich untergebracht zu werden. Was dann passiert, ob sie Anspruch auf Asyl haben, ist eine andere Frage. Aber bis dahin sollen sie bitte ein halbwegs „normales" Leben führen können.