Jedes Kind weiß schon, dass es zum Wachsen von Pflanzen einen guten Boden braucht. Das Blöde daran ist: Der lebenswichtige Nährboden wird derzeit massiv vernichtet. Nicht zuletzt deshalb hat die UNO das Jahr 2015 zum Jahr des Bodens erklärt.
Aufmerksame LeserInnen meines Blogs wissen, dass ich mir um diese Welt sorgen mache. Aber nicht nur das. Ich versuche auch von Lösungsansätzen zu reden, wobei das bei diesem Thema, wie Sie lesen werden, schwierig wird.
Vor etwa zwei Wochen, als ich über eine Reduktion des Fleischessens bloggte, war wieder einmal der Kernpunkt, dass wir – wie mit fast allen anderen Substanzen, wie etwa Öl – sehr verschwenderisch mit dem Boden umgehen. Im Insektenbeitrag habe ich angesprochen, dass Jahr für Jahr Humus, also Nährboden, verschwindet. Er wird ins Meer gespült oder einfach zubetoniert. In Deutschland werden etwa pro Tag (!) gut 70 Hektar Fläche „versiegelt“. Um sich das besser vorzustellen: Das sind gut 100 Fußballfelder. Täglich.
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Und das sind nur die direkt vom Menschen verursachten, greifbaren Versiegelungen. Auch durch das Ansteigen der Meeresspiegel und überbordendes Besiedeln von Flussdeltas werden jährlich Milliarden Tonnen Humus vernichtet.
Jetzt dachten Sie sicher, dass es das war. Aber auch die industrielle Landwirtschaft trägt einen nicht unbeträchtlichen Teil dazu bei. Grundsätzlich weiß ja jeder, dass sich der Boden erholen muss. Wenn Sie letztes Jahr einen Vielfraß, wie etwa Kürbisse, angebaut haben, sollten Sie im Folgejahr etwas anbauen, das nicht so viele Nährstoffe braucht. Salat etwa. Und den Kürbis dorthin, wo der Salat war. Was zwar fast alle HobbygärtnerInnen wissen, darauf pfeift man nämlich in der landwirtschaftlichen Industrie. Während im „normalen“ Humus viele wichtige Stoffe enthalten sind, benötigt Landwirtschaftsindustrie nur wenig davon. Stickstoff, Kalium und Phosphor – das ist alles, was sie brauchen und es laugt den Boden aus.
Zudem wird durch das tiefe Pflügen der Boden nicht nur zerstört. Die Mikroorganismen im Boden haben eine Funktion. So werden Lebewesen, die an den oberen Schichten leben plötzlich 30 Zentimeter tief eingegraben und ersticken. Umgekehrt verbrennen die von unten an die Oberfläche gekommenen Organismen.
Ein Lösungsansatz wäre der Anbau ohne Pflug. Dazu wird der Boden an der Oberfläche nur noch leicht aufgerissen, es werden Bodendecker gesät. Die Getreidefrucht durchbricht diesen und irgendwann gibt es Schatten, Bodendecker stirbt ab und das ergibt wiederum Nährstoffe und Humus. Diese Methode braucht wenig Energie, spart Geld, braucht wenig manuelle Arbeit, bringt Nährstoffe und alles wird gut.
Es ist aber auch dann ein Kampf auf vielen, vielen Ebenen. Versiegelung durch Verbauung, steigende Meeresspiegel, intensive Landwirtschaft – das wird ohne einem radikalen Wechsel nicht mehr lange gut gehen. So ziehen wir uns wirklich den Boden unter den Füßen weg.