Also - Rudi heißt jetzt endgültig Rudi und wird nun auch von meinem Vermieter so genannt. Der Name dürfte Rudi gefallen, denn er kommt schon herbeigaloppiert, wenn man ihn ruft.
Rudi ist wirklich ein guter Hund! Er frißt alles! Er mag sogar Brot. Das erleichtert uns sehr, denn jetzt brauchen wir endlich kein schlechtes Gewissen mehr haben, wenn wir hartes Brot wegwerfen wollen. In Rudis Magen ist es gut aufgehoben. Auch bei diversen Lebensmittelfehleinkäufen, die sich in einem fremden Land nun mal nicht verhindern lassen, kommt uns Rudi sehr gelegen. Harte und salzig schmeckende Loukoumades (gebackene Mäuse) verschlingt er genauso wie Tsatsiki- oder Wurstreste. Er ist nicht nur ein liebes, sondern auch ein brauchbares Tier!
Vor meinem Griechenland-Aufenthalt besaß ich nie einen Hund. Ich wußte daher auch nicht, daß in diesem Fall die Baby-Sprache eingeführt wird. Frauli, Herrli, Fressi, Schüssi, Bauchi kratzi gehören zum Standard-Vokabular. Bei "Bauchi kratzi" wirft sich Rudi auch schon automatisch auf den Rücken, um in den Genuß einer Bauch-Massage zu kommen.
Und ich bin schon gespannt, ob ich zu Hause wieder meinen alten Namen zurück erhalte.
Seit kurzem ist Rudi, er ist ja erst ein Jahr alt, zum ersten Mal verliebt. Das ist hart, denn die angebetete Hundedame seiner Wahl hat seinen Mitbewohner vorgezogen. Nach vielen nächtlichen Kämpfen mit dem Mitbewerber hat Rudi aufgegeben und liegt nun depressiv auf der Terrasse. Ich hoffe, ich muß nicht zum Hundepsychiater nach Kalifornien mit ihm!