Wenn Roger Federer, the greatest of all time, nicht kann, dann macht es eben der andere Schweizer. Stan Wawrinka (3) ringt heute Nacht im Endspiel der US Open die amtierende Nr. 1, den Spieler des Jahrzehnts, den amtierenden und dreifachen Weltsportler des Jahres, den Titelverteidiger Novak Djokovic nach 3:55 h mit 6-7, 6-4, 7-5, 6-3 nieder.
Nach fast vier Stunden: 144-143
Wie eng das Match war, verdeutlicht die Gesamtpunktzahl am Ende: Wawrinka machte in den knapp vier Stunden genau einen einzigen Punkt mehr als Djokovic: 144:143. Aber hier zeigte sich erneut, dass es im Tennis eben genau auf die Big-Points ankommt und dass hier mehr als in jeder anderen Sportart Matches oftmals im Kopf entschieden werden. Daher auch immer wieder die Geste von Wawrinka, wenn er nach besonders wichtigen Punkten mit dem Zeigefinger an die Schläfe zeigt.
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Wawrinkas Stärke in Grand Slam-Finals
Besonders bemerkenswert: Dies war das dritte Gran Slam Finale des bereits 31-jährigen Schweizers und zum dritten Mal ging er als Sieger vom Platz. 2014 bei den Australian Open (mit Siegen über Djokovic und Nadal), 2015 bei den French Open (mit Siegen über Federer und Djokovic) und nun 2016 bei den US Open, erneut mit einem Sieg über Djokovic, wobei die Gesamtbilanz zwischen den beiden nach wie vor mit 19-5 ganz klar für den Serben ausfällt. Aber immer in den ganz großen Momenten ist Wawrinka voll da und hat die Fähigkeit, in diesen besonderen Situationen, wenn andere unter der Last eher ein wenig einbrechen, gerade dann über sich selbst hinauszuwachsen. Sehr beeindruckend!
Herzlichen Glückwunsch für den dritten Grand Slam-Titel, Stan!
(Und ganz unter uns: Gut, dass Djokovic dieses Jahr nicht wieder 70, 80 Prozent aller großen Turniere gewinnt. Dadurch wird das Herrentennis wieder spannender.)
Wawrinkas Endspielbilanz seit 2014: 11-0
Eine andere Zahl verdeutlicht diese enorme psychsiche Stärke des Schweizers vielleicht noch mehr. Wawrinka hat seit dreieinviertel Jahren kein einziges Finale mehr verloren. Endspielbilanz seit 2014: 11-0. Unfassbar!
Bis 2013 war das übrigens völlig anders. Da lauteten seine Finalergebnisse: 4-9. Aber seit Januar 2014, seit diesem denkwürdigen Viertelfinale bei den Australian Open, als er zunächst Djokovic im Viertelfinale mit 9-7 im fünften Satz in einem der besten Matches aller Zeiten niederrang und dann Nadal im Endspiel schlug, hat sich offensichtlich im Kopf etwas verändert bei dem nun dreifachen Grand Slam-Sieger.
Djokovic, Murray und Wawrinka bereits für die ATP Finals qualifiziert
Wawrinka ist nach diesem Titel ebenso wie Djokovic (1) und Murray (2) schon jetzt für die ATP World Tour Finals (B+) der acht Saisonbesten, das letzte große Turnier des Jahres, qualifiziert. Der Kampf um die Nr. 1 am Jahresende zwischen Novak Djokovic, der bereits viermal Spieler des Jahres war (2011, 2012, 2014, 2015), und dem gleichaltrigen Schotten Andy Murray bleibt damit offen.
Hier die Endspielergebnisse der fünf wichtigsten Turniere diesen Jahres:
Australian Open (A): Djokovic schlägt Murray
French Open (A): Djokovic schlägt Murray
Wimbledon (A): Murray schlägt Raonic
Olympia (B+): Murray schlägt Del Potro
US Open (A): Wawrinka schlägt Djokovic
ATP World Tour Finals (B+): ?
In der ewigen Rangliste der Grand Slam-Champions bleibt Djokovic weiterhin auf Platz 4 mit 12 Titeln, zwei weniger als Sampras und Nadal, der bei den US Open trotz sehr guter Leistung im Achtelfinale ganz knapp ausschied.
1. Roger Federer: 17
2. a) Pete Sampras: 14
b) Rafael Nadal: 14
4. Novak Djokovic: 12
Federer (35), Nadal (30) und Djokovic (29), the golden Generation, sind alle drei noch aktiv und bei Djokovic werden sicherlich noch weitere Titel dazukommen, so er gesund bleibt.