12 Tote, 48 zum Teil schwer verletzte Menschen. Eine schreckliche Tragödie. Gerade zu Weihnachten wird es die Angehörigen umso schwerer treffen, weil die hinterlassene Lücke noch sichtbarer, noch schmerzhafter ist.

Der feige Terror macht Menschen zum Opfer und mißbraucht sie als Botschaft. Wir sollen uns nicht sicher fühlen. Wir sollen wissen, dass es uns jederzeit treffen kann. Sie, mich, meine Frau, meine Tochter. Besonders die Sinnlosigkeit und die Beliebigkeit sind es, die uns bei solchen Taten noch mehr zu schaffen machen. Der Umstand, sich nicht wirksam schützen zu können macht unsicher, verzweifelt und wütend. Ja, ich bin, wie viele Menschen, wütend auf den oder die feigen Täter und ich frage mich, was würde ich empfinden, wären meine Familie und meine Freunde betroffen. Wie kann man mit dieser plötzlichen Leere und dieser Trauer umgehen?

Doch es geht noch schlimmer, für die Opfer und deren Angehörige: Der doppelte Mißbrauch der Opfer durch die Instrumentalisierung für politische Kampagnen, für Hetze gegen Muslime und Flüchtlinge, fürs Wechseln des politischen Kleingeldes. "Merkel ist schuld", "Die naiven Gutmenschen sind schuld", tönt es aus den sozialen Medien. Die hoch erregten, die sofort alle Muslime und alle Flüchtlinge in Geiselhaft nehmen für das Verbrechen eines radikalen Täters. Das macht das Verbrechen (wenn es denn ein Muslim war, was wir bisher nur vermuten können, was aber zumindest naheliegend ist) nicht besser, nicht weniger grausam und die Tat nicht weniger verachtenswert und feige. Aber Achmed und Mohammed von Nebenan sind dafür genauso verantwortlich wie ich für katholische IRA Attentäter verantwortlich bin.

Und da sind sie nun, die 12 getöteten Menschen. Menschen, die für heute vermutlich Pläne hatten. Menschen, die geliebt, gelacht, getrauert und gehasst haben, wie wir alle. Missbraucht von den Terroristen für ihre wahnsinnige Botschaft und missbraucht von der populistischen Politik und den Schreihälsen im Internet. Mögen Sie Ruhe finden.