Unter dem Tag #dasistmeinPraesident sollen wir uns hier outen und unsere Wahlempfehlungen abgeben. Ich habe ja nie den leisesten Zweifel darüber gelassen, wen ich wählen werden. Heute schreibe ich, warum.
Ich muss zugeben, meine Entscheidung für Alexander Van der Bellen ist in erster Linie eine Entscheidung gegen Norbert Hofer. Dabei ist Norbert Hofer durchaus ein charmanter und netter Mensch. Das FischundFleisch-Interview mit ihm war sehr angenehm und entspannt, ich war dabei. Meine Entscheidung gegen Norbert Hofer ist daher nicht so sehr eine Entscheidung gegen Norbert Hofer, sondern vielmehr eine generelle und grundsätzliche Ablehnung der Strache-Kickl-FPÖ, deren Vizeparteiobmann Hofer immerhin ist.
Eines aber vorweg. Sollte unser nächster Präsident Norbert Hofer heißen, wird davon die Welt mit großer Wahrscheinlichkeit nicht untergehen. Erstens werden die Dinge meist nicht so heiß gegessen, wie sie gekocht werden und zweitens sind die Institutionen dieser Republik stabil genug, auch wenn sie oft und hart kritisiert werden.
Warum ich die FPÖ ablehne ist leicht erklärt:
1. Für den Platz an der Macht ist die FPÖ bereit, das Land bis ins tiefste Innere zu spalten, zu lügen, Ängste zu schüren und das wider besseres Wissen.
2. Die FPÖ will dieses Land um mindestens 50 Jahre zurück in die Vergangenheit führen. Doch das Gute an der Vergangenheit ist, dass sie vergangen ist.
3. Die Anbiederung an Putin, die Visegard Länder, die Unterstützung der serbischen Nationalisten inkl. Auftritt H.C. Straches mit dem Satz: "Der Kosovo ist das Herz Serbiens" ist widerlich und unklug.
4. Die FPÖ will die EU zu einer reinen Freihandelszone aushöhlen. Auch das ist der falsche Weg. Die meisten Probleme von heute sind alleine von Österreich, oder aber auch von Deutschland nicht zu lösen. Gemeinsam haben wir mehr Gewicht in der Welt.
5. Die FPÖ will raus aus dem Euro. Die Kritik an der Konstruktion des Euro ist vielerlei Hinsicht berechtigt. Ein Ausstieg aus dem Euro würde aber zu Verwerfungen führen, dass sich die Wirtschaftskrise von 2008 wie ein Wirtschaftswunder anfühlen wird.
6. Die FPÖ hat außer ein paar Überschriften keine Lösungen für die aktuellen Probleme des Landes. Auch sie wird die Flüchtlingen nicht wegzaubern können. Ihr fehlt jedwedes qualifizierte Personal, wovon ich mich erst heute in einer Diskussion wieder überzeugen durfte.