Es war einmal in einem fernen Land... Eigentlich müssten alle Reden der FPÖ Funktionäre zum Thema Schweiz und EU so beginnen, denn bei den Märchen, die sie uns auftischen, würden die Gebrüder Grimm vor Neid erblassen.
Das Märchen, das uns die FPÖ immer wieder weißmachen will, lautet kurz gefasst. Der Schweiz geht es viel besser und das liegt daran, dass sie nicht in der EU ist, oder zumindest hat es ihr nicht geschadet.
Statistisch erwiesen ist jedoch folgendes: In den 70er und 80er Jahren waren die Schweiz und Österreich beim BIP-Wachstum gleich auf. Seit dem Beitritt Österreichs zur EU hat Österreich die Schweiz um in Summe mehr als 70 Prozentpunkte distanziert. Lediglich in den Krisenjahren war die Schweiz erfolgreicher und hat den Abstand etwas verkürzt. Richtig ist jedoch, dass die Schweiz bei der Arbeitslosenquote derzeit besser dasteht als Österreich.
Fakt ist jedoch auch, dass das BIP Wachstum seit 2012 zurück geht. 2015 war das Wachstum geringer als im ohnehin schon schwächelnden Österreich und auch für 2016 ist ein geringeres Wachstum in der Schweiz prognostiziert.
Die Ursachen für das geringere BIP Wachstum sieht die Österreichische Nationalbank hauptsächlich in der Mitgliedschaft bzw. Nichtmitgliedschaft zur EU. So profitierte Österreich von der Ostöffnung und dem Euroraum, während die Abschottung der Schweiz dort nach wie vor für ein wesentlich höheres Preisniveau sorgt.
Anlässlich eines Wien Aufenthalts wurde mit Vizepräsident Phillip Hildebrand die Studie von Franz Nauschnigg über den Vergleich der Wirtschaftsentwicklung Schweiz - Österreich diskutiert. VP Hildebrand führte das Zurückbleiben der Schweiz teilweise auf noch verbleibende Diskriminierungen der Schweiz im EU Binnenmarkt (bilaterale Verträge schwierig und langwierig), noch bestehende Marktabschottungen in der Schweiz (die Liberalisierung kommt gegen den heftigen Widerstand der betroffenen Industrien nicht im gewünschten Ausmaß voran z.B. Landwirtschaft), sodass das Preisniveau immer noch wesentlich höher liege, zurück.
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