Ja, vorweg, ich gebe es zu, es handelt sich um ein linkes Auftragswerk für @fischundfleisch. Silvia hat mir dafür ein Eis und ein Krügerl Bier versprochen und außerdem bekomme ich einen gratis Nachmittag in dem Frauenhaus in Amstetten, das Ehen zerstört, und man kann ja nie wissen, wozu so ein KnowHow gut sein kann.

Die Burka, ich hätte mir das nie vorstellen können, ist heute fixer Bestandteil meines Lebens. Auch wenn sie oft, zu Unrecht, wie ich meine, übel beleumundet ist, sie hat zahlreiche Vorteile.

Für den Laien muss man das wahrscheinlich erklären, aber der aufgeklärte Burkaträger weiß natürlich um die Zeitersparnis, die die Burka bei der morgentlichen Toilette mit sich bringt. Kein lästiges rasieren, kein Zupfen der Augenbrauen, Haarewaschen war gestern. Keine Pickel die stören könnten, die Nasenhaare können büschelweise aus der Nase stehen. Frisieren, Föhnen, Haargel? Das alles kann ich dank der Burka hinter mir lassen. Das sind jeden Tag mindestens 10 Minuten meines Lebens, die ich mir erspare. In der Zeit kann ich fünf mal Sex haben. Allerdings nur theoretisch, da meine Frau die zahlreichen Vorteile, die sich aus dem Tragen der Burka ergeben, nicht so schätzen kann wie ich.

Dazu gesellt sich ein angenehmes Urlaubsfeeling. Manche wissen ja, dass ich gerne segle, und die Vorteile der Burka bei der morgentlichen Toilette führen in weiterer Folge dazu, dass sich darunter der heimelige und typische Geruch eines dreiwöchigen Männersegeltörns entwickeln kann. Für alle Nichtsegler: Stellen Sie sich jetzt acht Männer vor, die sich wochenlang von Bohnen, Eiern, Weißbrot und Speck und Bier ernähren. Daher kann man auch bei der Burka mit ein wenig Achtsamkeit, was die Ernährung betrifft, das olfaktorische Urlaubserlebnis noch intensiver und aufregender gestalten.

Seit ich die Burka trage, brauche ich mich in der Fußgängerzone auch nicht mehr durch die Menge wühlen. Sie teilt sich ganz von selbst. So muss sich Moses gefühlt haben am Roten Meer. Auch von Kleinkindern werde ich kaum noch belästigt. Sie verstecken sich in der Regel hinter den Müttern, die eilig versuchen meiner Gehrichtung zu entkommen. Schon wieder: Zeitersparnis und Bequemlichkeit. Dazu kommt, dass seit ich meine Burka mit Impregniermittel behandelt habe, ich auch nicht mehr nass werde, wenn es schüttet. Wenn man es so betrachtet, eigentlich erstaunlich, dass dieses Kleidungsstück in einer Weltgegend erfunden wurde, die weitgehend trocken zu sein scheint. Vielleicht war ja das Klima früher anders. Jedenfalls habe ich diesen Sommer viel selterner gefroren als meine Freunde, die die Vorteile der Burka noch nicht für sich entdeckt haben.

Ein weiterer Vorteil der Burka ist es, dass meine Frau jetzt nicht mehr weiß ob und wann ich anderen Frauen nachschaue. Meistens weiß sie nicht mal so genau in welche Richtung ich überhaupt schaue. Es ist zugegebener Maßen ein kleiner Nachteil, dass sie jetzt oft mit meinem Hinterkopf spricht.

Nachdem ich nun überzeugter Burkaträger bin arbeite ich an einer Geschäftsidee, die mich reicher machen wird als Midas. Vegane Burkas aus Biojutte, garantiert ohne Tierversuche und Fair Trade in den modischen Farben scharz, dunkelanthrazit, dunkelmarineblau und hellschwarz, sowie eine limited Edition in Blau, Grün und Rot. Besonders freue ich mich auf die Übergrößenmodelle der Serie "Michl", sowie ein Modell, das zusätzlich zum Vollschleier mit Scheuklappen ausgeliefert wird. Dieses praktische Modell "Heinz Christian" kann wahlweise auch mit den aufgedruckten Sprüchen: "Schleichts eich ham.", sowie "I zuerst." ausgeliefert werden. Das Modell "Alex" wird mit einem zusätzlichen Zigarettenschlitz, sowie eingenähten Taschen gelieftert, die für zwei Stangen Marlboro Platz bieten, sowie einer eingenähten Grasschere. Das Modell "Norbert" mit dem schmucken Kornblumenaufdruck enthält als Bonus sowohl einen eingenähten Sicherheitsfallschirm, sowie eine Glock. Ich gehe davon aus, dass ich schon bald die Produktionskapazitäten ausbauen werde müssen.