Ein Film von Alethea Arnaquq-Barl, 2016

“Wie kann eine Kultur, die grosse Beherschung praktiziert und darauf aus ist friedliche Lösungen für Konflikte zu finden, es mit extrem gewaltbereiten Tierschutz-NGO’s aufnehmen?”, ist eine der Fragen der Inuik Filmemacherin, die in ihrer Dokumentation die verheerenden Auswirkungen der EU-Einfuhrverbote für Seehundfelle für ihr Volk und potential für die gesamte Umwelt der Arktik aufzeigt.

Der absoluten Ignoranz und Arroganz der Tierschützer, “die sich Eskimos im Igloo, ohne Bedarf für Geld” vorstellen, setzt Alethea Bilder vom Leben in der Arktis, von Jagd, gemeinsamen Essen, und modernem Leben, entgegen.

Sie begleited eine kleine Gruppe von Inuit (Jägern, Näherinnen, und jungen, welterfahrenen Studenten) nach Europa, bei dem Versuch dort zu erklären, dass auch die sogenannte Ausnahme Jagdregel für Inuit (‘traditionelle’ Jagd für den Eigenbedarf ist erlaubt, ohne in Betracht zu ziehen, dass Munition, Benzin, Strom, Internet usw. halt auch Geld kosten), deren Lebensweise extreme negative beeinträchtigt.

Arbeitslossigkeit, Alkoholismus und Selbstmordraten gingen schlagartig nach dem ersten allgemeinen Robbenpelzeinfuhrverbot der EU in die Höhe.

Nachdem die Inuit auch diese Runde verlieren, äussert der Chef der Jagdvereinigung schlicht herzergreifend: " Ich bin so niedergeschlagen, dass ich nicht mal mehr lächeln kann”

Der Film ist eine machtvolle Verurteilung der bewusst missführenden Anti-Robenjagd-Kampagnen, die weder erwähnen dass die Robbenarten der Arktis nicht auf der gefährdeten Liste stehen, das das Postermaskotchen der Kampagnen, die weiße weinende Babyrobe dort gar nicht vorkommt und das, ob wir es nun wahrhaben wollen oder nicht, die Inuit teil der modernen Weltwirtschaft sind und auch Geld benötigen.

Die meisten Jäger sind Inuit und um für Ihren Lebensunterhalt sorgen zu können, müssen sie in der Lage sein Felle verkaufen zu können. Sollten sie jedoch nicht in der Lage sein, wird es schwer sein, den Versuchungen zu wiederstehen, doch vielleicht die Rechte zu Erdölbohrungen zu vergeben.

Und schlussendlich ist die so oft angepriesene vegane Lebensweise in Klimazonen ohne Landwirtschaft, wo ein Kohlkopf bis zu 28 dollar kostet, schlichtweg zur Zeit nicht möglich.

Wer jemals in der Arktik gearbeitet hat, weiss, das auch die mediterrane Diet dort schwer den Kalorien Bedarf decken kann.

Für das weitere Publikum wäre vielleicht eine Beschreibung der den Inuit in den letzten 60 gewaltsam verordneten Veränderungen angebracht, um die bittere Ironie der Idee, Inuit sollten doch bitte traditionel Leben und Jagen zu zeigen. Von den Schulinternaten, über die gewaltsamen Umsiedlung und nicht zuletzt die Abschlachtung der meisten Schlittenhunde 1983 reicht die lange Liste.

Der Film “ Angry Inuk” wurde vom National Film Board in Canada in Koproduktion mit EyeSteelFilm und Unikkaat Studios hergestellt, und kann über das NFB Canada gekauft werden.

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