Frederike Geerdink: Journalismus der Agentur Reuters trägt Mitschuld an den Verbrechen der Türkei

Die bedingungslose Nibelungentreue, um nicht in Anlehnung an den Ersten Weltkrieg zu sagen "Waffenbruderschaft Reloaded", der deutschen Regierungspolitik zum nationalislamistischen türkischen AKP-Regime ist nichts Neues.

Die neuerlichen Schläge des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan gegen Politiker der pro-kurdischen Partei HDP, werden leider dieser Tage auch in weiten Teilen der deutschen Presselandschaft erstaunlich unkritisch aufgenommen.

Frederike Geerdink am 6. Januar 2015, Bild: IMC TV http://imc-tv.net/wp-content/uploads/2015/01/Frederike-Geerdink-6-ocak-2015-660x330.jpg

Wenn man den extrem hohen Anteil von Agenturmeldungen in der deutschen Presselandschaft bedenkt, ist das noch nicht einmal verwunderlich.

Schließlich orientiert sich selbst die Nachrichtenagentur Reuters, ohne die Gegenseite zu berücksichtigen, an Ansichten und Zitaten türkischer Minister.

Frederike Geerdink ist die renommierteste Türkeikorrespondentin der Niederlande und Flanderns. Am gestrigen Dienstag schrieb sie sich auf ihrer Facebookseite ihre Fassungslosigkeit angesichts einer solchen, offensichtlich ausschließlich an Geopolitik orientierten, Berichterstattung von der Seele. Hier die Übersetzung ihres gestrigen Facebookposts:

"Mein verdammter Gott! Das ist doch einfach nicht zu glauben! Die Türkei sperrt hunderte von kurdischen Aktivisten weg, und (die Nachrichtenagentur) Reuters hat nichts Besseres zu tun, als unkritisch Ansichten und Zitate türkischer Minister zu übernehmen. Das ist verlogene Sch****. Es ist unerträglich geworden! Angesichts einer so großen Mitschuld an den Verbrechen des türkischen Staates ersticke ich fast vor Wut. Ja, diese Art von "Journalismus" trägt durch ihre Lügen eine große Mitschuld an den Verbrechen des türkischen Staats. Sie erteilt ihm Freibriefe seine anti-kurdische, faschistische Politik fortzusetzen."

Unter dem Beitrag befinden sich neben Zustimmung, auch die gewohnt unterirdischen Kommentare von Islamisten und türkischen Rechtsextremen.

Hier zwei Beispiele:

Am 14. Dezember um 9:00 Uhr beleidigt ein pro-palästinensischer Islamist Geerdink. Er meint, sie solle sich "f***en". Anschließend glänzt er durch antisemitischen Whataboutism und zieht über Israel her.

Der übernächste Kommentar einer türkischen Nationalistin ist ein weiterer Beweis für das ganze Niveau von Erdoğans Gefolgschaft. Sie bezeichnet Geerdink als "Schl***e" und legt nach, sie solle sich "f***en".

Europa, sind das wirklich deine Verbündeten?

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