Terror ist Alltag geworden, selbst dann wenn es keinen Terror gibt. Es ist wie im Film „Brazil“, eigentlich weiß man nicht so recht, warum es Terroristen gibt. Sie sind einfach da, religiös hypnotisiert, nicht ansprechbar, nicht umkehrbar – sie sind weder Revolutionäre noch Rebellen, eher wie ein Virus, der die Welt befällt.
Bomben gehen hoch, Menschen schreien, laufen weg, Präsidenten und Minister halten Reden des Bedauerns, versprechen noch mehr Waffen, noch mehr Polizisten, noch mehr Überwachung. Danach wird der Mist weggeräumt, Angst bleibt zurück, aber der Einkauf geht weiter, die Regale sind gefüllt, die Wirtschaft, so ist zu lesen, befindet sich in bester Frühjahrsstimmung – ähnlich wie in „Brazil“.
Terror ist Alltag, längst sind die Zeiten passé, in denen man sich noch gestört fühlte, an Sicherheitspersonal vorbeigehen zu müssen – heute ist die Kontrolle überall präsent, akzeptiert, man wird betatscht, durchröntgt, Individualität ist abgeschafft und selbst der Vermieter, wenn auch anderen Gründen, will wissen wie du dich verhältst. Spuren werden zusammengetragen, Daten gesammelt, Telefone überwacht – zurück bleibt ein devoter, gläserner Mensch.
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„Brazil“: Zur Hinrichtung schon bereit gemacht, flüchtet sich Sam Lowry, der Antiheld, in einen Traum einer besseren Welt. Und noch ehe die Henker ihm den Todesstoß versetzten können, stellen sie entsetzt fest: „Er ist uns entkommen.“
Welch ein schönes Ende!