Bei Gewalttaten habe ich (bei FB, bei fuf und auch woanders) regelmäßig gebeten, den Ball flach zu halten und die Ermittlungsergebnisse abzuwarten. Da beim fünften Anschlag nichts wesentlich Anderes als beim ersten gesagt werden kann, halte ich mich auch mit Kommentaren und Beiträgen dazu eher zurück. Als jemand also, der die Reaktionen darauf eher von außen betrachtet, fällt mir bei Anschlägen aller Seiten ein immer wiederkehrendes Muster auf.

Das Blut ist noch nicht getrocknet, da versammeln sich die Aasgeier der links- oder rechtsradikalen oder auch der islamistsichen Fraktion um die Leichname.

Die eine Fraktion fordert dann, nicht zu verallgemeinern und nicht zu "instrumentalisieren".

Die andere Fraktion bemüht sich sofort, von einem Anschlag - und sei er tausende Kilometer entfernt - eine direkte Linie zu ihrem politischen Gegner zu ziehen.

Inwiefern Fehlverhalten verschiedener Stellen den Anschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt begünstigt hat, ist gerade Gegenstand offizieller Untersuchungen. Bis diese abgeschlossen ist, sollte man keinen nur auf Vermutungen und Gerüchten basierenden Blog schreiben; und man sollte ohnehin nicht Frau Merkel persönlich für jeden Anschlag verantwortlich machen, wie es die rechtsradikalen Aasgeier tun.

Ebenso ist es zumindest gewagt, wenn linksradikale Aasgeier eine Linie von Anschlägen auf anderen Kontinenten zu ihrem lokalen politischen Gegner ziehen, um an den Leichnamen dick und fett zu werden.

Bei den Tätern selbst stellt man vor allem eines fest: Die Feigheit, mit der sie sich ihre Opfer suchen.

Ein Amri geht nicht zu gewalttätigen Islamfeinden, sondern tötet Besucher eines Weihnachtsmarktes.

Ein Breivik geht nicht zu gewalttätigen Islamisten, sondern mäht unbewaffnete Teilnehmer eines Zeltlager nieder.

Daraus folgt das Perversum, dass jeder dieser Terroristen die Drecksarbeit für die Aasgeier der jeweils anderen Seite erledigt, die bei jedem Leichnam schauen, ob ein Bissen für sie abfällt und ansonsten gleichgültig weiterfliegen.

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