Feine Sahne Fischfilet darf nicht im Media Markt in Jena spielen

Not amused ist man beim Jenaer Media-Markt. Weil ein für diesen Freitag geplanter Kurzauftritt mit anschließender Autogrammstunde der Band "Feine Sahne Fischfilet" Kritik auslöste, hat man die Veranstaltung nun abgesagt. "Wir haben uns da leider rechten Krawallmachern beugen müssen, die im Internet Stimmung gegen uns gemacht haben und mit einer Demo drohten"

Nachdem in den letzten Tagen auch auf Facebook vermehrt ein Unverständnis über die geplante Autogrammstunde der Band geäußert wurde und die Social Media-Abteilung von Media Markt da offenbar eher auf Textbausteine setzte, kam es wohl auch in der besagten Filiale zu Prostest, der von Kunden mal mehr mal weniger dezent vorgetragen wurde. Die Bereichsleitung versteht das alles nicht, hat aber nun ob der angeblichen Drohungen und Beleidigungen den geplanten Termin abgesagt.

Der bis heute unentschiedene Streit zwischen Freiheit der Kunst und Linksrock ist nun auch in Jena angekommen. Seit bekannt ist, dass FSF zum Start des neuen Albums im Media-Markt an der Stadtrodaer Straße auftritt, bekommt der Markt E-Mails in denen die Mitarbeiter als Zecken beschimpft werden. "Der Höhepunkt ist der Auftritt eines jungen Mannes im Markt gewesen, der unsere Kolleginnen an der Information mit rote Schweine und Verbrecher titulierte", sagt der Martkleiter. Soviel Intoleranz in einer Stadt wie Jena ist für ihn erschreckend. "Es kann ja jeder seine Meinung haben und sie auch äußern, aber doch nicht andere beleidigen und bedrohen." Die Aufregung um die Band kann der Musik-Verkäufer ohnehin nicht verstehen. "Das Album ist von den zuständigen Stellen geprüft worden und es gibt keine jugendgefährdenden Texte"

Auch findet er, dass man linke Aktivisten mehr tolerieren könnte: Tatsächlich habe der Markt nach Ankündigung des Auftritts der umstrittenen Band einige E-Mails bekommen, darunter vom AfD-Landtagsabgeordneten. In seinem Schreiben forderte dieser, "Feine Sahne Fischfilet" nicht auftreten zu lassen. Der Marktleiter ist der Bitte nun widerwillig nachgekommen, nicht aber ohne nachzutreten. Und weiter: „Wir haben uns da leider rechten Krawallmachern beugen müssen, die im Internet Stimmung gegen uns gemacht haben und mit einer Demo drohten“. So ist das nämlich. Die rechten Krawallmacher sind daran schuld. Die aus dem Internet! Nicht etwa der Umstand, dass man sich offenbar, ohne sich im Vorfeld zu informieren eine Band in den Laden holt, die für Media Markt verwertbar, aber eben alles andere als unumstritten ist. Das tut da nichts zur Sache.

Im Gegenteil: Er wirft der AfD ein "Gebaren" vor, wie sie "früher die DDR-Funktionäre an den Tag" gelegt haben.

Während man sich beim Media Markt also beleidigt gibt, wundert sich auch der AfD-Abgeordnete, der auf seiner Website erklärt: "Mit Erstaunen stelle ich fest, dass das Management nicht nur komplett instinktlos eine gewaltverherrlichende, linkslastige Band nach Jena einlädt, sondern jeden diffamiert, der es wagt dagegen zu argumentieren."

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Zur Beruhigung: Es dreht sich nicht um FSF und nicht um die AfD. Die Verteidiger der Kunstfreiheit können sich also wieder beruhigt zurücklehnen.

Quellen:

http://www.taz.de/!5054544/

https://www.kraftfuttermischwerk.de/blogg/abgesagt-keine-autogramme-fuer-frei-wild-fans-im-media-markt-jena/

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