Herr G., der Alpentroubadour hat recht: So arm sind sie, die Manderln heutzutage, kommen bei den Weiberln gar nicht mehr richtig an, trotz Protz- und Lederhosengehabe. Da nützen die markigsten Sprüche nichts mehr, und ab 30 gehts mit der Zeugungskraft ohnehin schon wieder bergab, die Kopfhaare wählen den Weg der Schwerkraft, während der Bauch wächst. Die biologische Uhr tickt heute für die Machos unerbittlich, denn die parfumduftende Konkurrenz der bereits gelifteten, gebotoxten Metrosexuellen ist allgegenwärtig. Der Schönheitskult macht vor den Männern nicht mehr halt, die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen schließt sich nach und nach, also noch ein Grund weniger für die Weiberln, sich den Manderln anzubiedern. An jeder Straßenecke wartet eine schicke Lesbe oder eine bisexuelle Karrierefrau auf die von den Manderln so begehrten Weiberln, und kennt sich bei manchen erotischen Tricks sogar besser aus. Schlagerstar kann auch nicht jeder Mann werden und selbst dann kommen die Transgenderpersonen oft schon besser an und weiter - zumindest auf dem Parkett jenseits der Alpen. Also kein Licht in Sicht. Trotzdem kommt in mir wenig Mitleid auf.
Denn, wenn Manderl auf Manderl steht, oder Weiberl auf Weiberl, gehts einem noch schlechte. Immer muß du dann nämlich erklären, warum du nicht heterosexuell bist, sondern lesbisch, schwul, bi oder trans, mußt dir dein Leben ungefragt analysieren lassen, dich täglich neu outen, bei jedem Kuß in der Öffentlichkeit überlegen, ob der nicht unerwünschte Folgen hat. im TV versüßen dir kein gay Traumschiff, keine gay Rosamunde Pilcher, kein gay Sex in the City das Hauptabendprogramm und bestätigen Dir, dass du GANZ NORMAL bist, und alles richtig machst. Jede Umarmung, jedes Handerl halten vor anderen Menschen ist immer gleichzeitig ein politischer, ein provokanter, ein gewagter Akt, kann nie automatisch unreflektiert oder etwa inkognito passieren. Bist du lesbisch, glauben die Heterofrauen, du willst sie verführen, bist du schwul trägst du das Schimpfwort quasi mit dir herum, bist du trans, wird gerätselt wie das geht. Also lassen wir doch die Kirche im Dorf, Herr Gabalier. Es gibt schlimmeres als ein heterosexueller Mann zu sein.
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