Welttierschutzgesellschaft e.V.
Auf der Agrarministerkonferenz, die vom 25. bis 27. April in Münster stattfindet, wird in diesem Jahr die Haltungskennzeichnung auf tierischen Produkten ein großes Thema sein. Verbraucher könnten mithilfe der Haltungskennzeichnung erkennen, wie die Tiere gehalten werden, und hätten die Möglichkeit, sich bewusst für Produkte zu entscheiden, die über den gesetzlichen Mindeststandards liegen. Außen vor bleibt wieder die Milchkuh.
Ganzjährige Stallhaltung, nicht artgerechte Fütterung und frühzeitige Schlachtungen aufgrund verschiedener Erkrankungen nach durchschnittlich fünf Jahren sind Normalität in der deutschen Milchviehhaltung. Diese offensichtlichen Missstände erfahren bisher politisch keinerlei Beachtung, obwohl sie charakteristisch für die Probleme der deutschen Milchwirtschaft sind.
Keine gesetzlichen Mindeststandards für Milchkühe
Wir von der Welttierschutzgesellschaft weisen mit Blick auf die Agrarministerkonferenz darauf hin, dass die in der Diskussion um eine Haltungskennzeichnung häufig angeführten „gesetzlichen Mindeststandards“, die als Mindestbewertungskriterium dienen sollen, für Milchkühe schlicht nicht existieren.
Politik muss handeln
Es ist höchste Zeit, dass die Politik durch die Einführung einer Haltungsverordnung für Milchkühe verbindliche Regelungen schaffen, die allen Kühen ein Mindestmaß an Schutz garantieren. Im Rahmen der KUH+DU Kampagne haben wir bereits einen entsprechenden Entwurf erarbeitet, in dem unter anderem der Weidegang und der Auslauf im Freien geregelt werden und der einen Sachkundenachweise für Landwirte beinhaltet.