Cahit Kaya www.kayacahit.com

Alleine in den letzten Tagen liefen mir wieder einige Gutmenschen über den Weg, dem Namen und Aussehen nach waschechte Eingeborene, die mir zu erklären versuchten, ich könne doch nicht über eine "fremde" Religion und "fremde" Kultur so kritisch reden und schreiben, ohne mich vorher mit ihr auseinandergesetzt zu haben. Das seien doch nur Vorurteile, weil ich nichts darüber wüsste. Ich solle doch mal Zeit mit ihnen verbringen und dann würde ich alles viel positiver sehen. Gemeint sind hier meine Kritiken an reaktionären Strömungen und ihren reaktionären Vertretern innerhalb des real existierenden Islam und der diesen umgebenden Kultur.

Blind oder doof?

Ich weiß ja nicht was diese Leute denken, ob sie glauben, dass einer mit dem Namen Cahit Kaya bereits in 16. Generation in Mitteleuropa lebt und einen Stammbaum vorweist, der tief ins europäische Mittlalter reicht. Vielleicht sollten sie einfach mal zum Optiker, dass sie sehen mit wem sie reden, vielleicht sind sie aber auch einfach nur doof. Ich bin mir hier noch nicht ganz sicher.

Ein normal denkender Mensch könnte nämlich vermuten, dass mein Aussehen und mein Name auf Wurzeln hinweisen könnten, die genau dort liegen, wo ich meine Kritik übe. Im Grunde kritisiere ich ja bestimmte Elemente der Kulturhälfte (neben der westlichen Kulturhälfte), in die ich hinein geboren und hinein erzogen wurde. Und die ist nunmal in vielen Bereichen offensichtlich mittelalterlich geprägt und weist viele zivilisatorische Defizite auf. Vom zweifelhaften Demokratieverständnis, hin zum fehlenden Individualismus, der den Interessen der Sippe untergeordnet wird und den oftmals mangelhaften Frauenrechten. Mit Schwulenrechten fangen wir lieber erst gar nicht an. Und dann ein Religionsverständnis, das völlige Unterwerfung fordert und keinerlei Kritik zulässt, weil sie die Kritik nicht ertragen und die Bigotterie erkennen würden, in der sich viele befinden. So kann es durchaus vorkommen, dass ein selbsternannter wahrer Moslem mit Zigarette und Bier in der Hand Predigten hält, wie sehr man den Islam respektieren müsse.

Selbstkritik unerwünscht

Ich kritisiere damit im Grunde mein eigenes Umfeld, in dem ich seit meiner Geburt lebe. Selbstkritik nennt sich das und sollte auch ganz normal sein, wenn man danach strebt sich und sein Umfeld weiter zu entwickeln und zu modernisieren. Das geht aber nur, wenn man auch das Negative sieht und dies ausspricht. Und natürlich wird man dabei nicht immer zimperlich mit den reaktionären Elementen umspringen, die den Rückstand um jeden Preis bewahren wollen.

Die Döner-Experten

Da kommt also der Gutmensch daher, der immer wieder seine gleichen auswendig gelernten Parolen von sich gibt und vermutlich denkt er sei ein großer Islam- und Moslemkenner, weil er mal einen Kebab gegessen hat. Zum Experten wird er wohl, wenn er dazu auch einen Ayran trinkt. Und nun will dieser einem Migranten seine Kultur erklären, ohne sich komplett dämlich dabei vorzukommen.

Ich weiß nicht woher diese Leute ihr eingebildetes Wissen über „fremde“ Kulturen und Religionen her haben. Aber womöglich reden sie zu oft mit Schirmen. Ihr Verleugnen aller Probleme und ihre Ignoranz und Feindseligkeit gegenüber allen Reformbemühungen ist es zu verdanken, dass dieses Mittelalter uns noch lange erhalten bleibt. Diese Leute sind das schlimmste, was aufgeklärten Migranten passieren kann, denn sie solidarisieren sich dadurch ausgerechnet mit den Reaktionären unter den Migranten.

Doppelmoral

Der Irrsinn wird besonders dann offenbar, wenn sie diese von mir kritisierten Denk- und Verhaltensmuster bei Einheimischen ganz selbstverständlich als "Nazi" oder reaktionär bezeichnen, aber gleichzeitig das Anprangern der Rückständigkeit unter Migranten ebenfalls als Rassismus bezeichnen. Diesen Widerspruch werden sie nie bemerken. Der Döner lenkt dann wohl doch zu sehr ab, als dass man sich mit solchen Fragen beschäftigen könnte. Und dann noch der Ayran. Wie soll man da noch klar denken können.

Meine Facebookseite

Mein Blog