Wie die Caritas versehentlich einen muslimischen Extremisten (?) bewarb

Viele staunten nicht schlecht, als sie einen Beitrag einer Caritas-Kampagnenseite ("Wir helfen";) auf Facebook entdeckten. Darauf war ein Mann zu sehen, der von der Aktion "Wir helfen" auf Facebook in den Himmel gelobt wurde. Barakat, der Mann der von Anfang an bei der Caritas-Nothilfe in Wien dabei war und sich für Flüchtlinge aufopferte. Er hatte sogar mit seinem Privatfahrzeug Lebensmittel, Schlafsäcke und Hygieneartikel bis nach Serbien transportiert.

Die Kommentatoren unter diesem Beitrag überschütteten diesen Barakat mit Lobeshymnen. Barakat selbst kommentierte ebenfalls und bedankte sich für das durchaus positive Feedback. Da sahen einige wohl endlich den Beweis gefunden zu haben, dass der Moslem wider der vielen Kritik an (manchen) Muslimen und dem Islam ein gutes Herz haben könne und fingen an ihn zu feiern. Wohl auch in der Hoffnung damit ihren politischen Widersachern eins auszuwischen. Nur dumm, dass ausgerechnet der hier als Parademoslem gefeierte Mann jedes Vorurteil bestätigen wird, das hier so viele Menschen Muslime gegenüber haben.

Saddam Hussein

Schon Barakats eigener Kommentar hätte auffallen und Skepsis hervorrufen müssen. Wieso? Er hatte nämlich ein Profilbild, das sein Gesicht neben dem Kopf von Saddam Hussein zeigt. Das schien die meisten aber nicht daran zu hindern ihn weiter zu loben. Man muss weder Historiker noch Politologe sein um zu wissen, dass Saddam Hussein wohl einer der brutalsten Diktatoren der letzten Jahre war und eine Schreckensherrschaft im Irak ausübte, bis er von den USA gestürzt wurde. Schon zu Lebzeiten hatte Hussein die Vorgängerorganisation des Islamischen Staates im Irak geduldet und dadurch stark aufgewertet, um getrennt und doch gemeinsam mit ihnen gegen die USA zu kämpfen. Heute sind viele seiner ehemaligen Generäle zum IS übergelaufen und dort aktiv. Ihre Grausamkeit haben sie vermutlich von Saddam Hussein gelernt und beim IS fortgesetzt.

Recep Tayyip Erdogan

Ein Blick auf sein Profil und man sieht auf ein hochgeladenes Foto von Recep Tayyip Erdogan. Der Präsident der Türkei, der von der Alleinherrschaft träumt und die Kurden dafür zu bestrafen versucht, dass sie mit der HDP die 10%-Hürde schafften und es ins türkische Parlament schafften. Das kostete Erdogans AKP die absolute Mehrheit und die Möglichkeit den Präsidenten Erdogan zum mächtigsten Mann (nach Mustafa Kemal Atatürk) in der Geschichte der Türkei zu machen. Was dann geschah ist täglich in den Nachrichten zu lesen. Türkische Islamisten und Nationalisten haben bereits Hunderte Gebäude in Brand gesetzt, die von der pro-kurdischen HDP nahe stehenden Personen genutzt wurden. Vor wenigen Tagen erst legte ein aufgebrachter Mob ohne das Einschreiten der türkischen Polizei eine Buchhandlung in Brand und lynchte beinahe einen der Angestellten. Erdogan selbst stachelt diese antikurdischen Pogrome dadurch an, dass er die sich klar dem demokratischen Weg verpflichtete HDP mit Terrorismus gleichsetzt und dadurch Angriffe auf Kurden legitimierte. Wenn man so will, die AKP erklärt jeden Kurden automatisch zum Terroristen. In den letzten Jahren hat die Türkei unter AKP-Herrschaft nachweislich syrische Islamisten (auch den IS) unterstützt, die ihrerseits an Menschenrechtsverletzungen, Vertreibungen und anderen Verbrechen beteiligt waren.

Krieg gegen die Kurden

Der türkische Premierminister Davutoglu drohte unlängst im türkischen Fernsehen, wenn die Kurden am 1. November nicht die AKP wählen würden, dann wären sie selbst dafür verantwortlich, wenn wieder die weißen Autos in die kurdischen Gebiete fahren würde. Für europäische Ohren hat dies keinerlei Bedeutung. Für Kurden ist dies eine gefährliche Warnung. Früher schickte die türkische Regierung ihre Leute los, um unliebsame Kurden abzuholen. In weißen Autos. Diese Kurden wurden gefoltert, verschwanden in Gefängnissen und viele wurden nie mehr gesehen. Man kann davon ausgehen, dass manche davon einfach getötet wurden.

Pierre Vogel

Erst aktuell teilte Barakat noch einen Beitrag von Pierre Vogel. Vogel ist ein Salafist. Die selbe Ideologie, wie sie in Saudi Arabien vorherrscht und wie sie auch vom Islamischen Staat praktiziert wird. Eine sehr radikale islamische Strömung, die sich an den Wurzeln des Islams orientiert und jedes bisschen Aufklärung und moderne Denkweise ablehnt. Pierre Vogel vertritt die Meinung, außerehelicher Sex müsse zur Steinigung der jeweiligen Person führen. Der deutsche Verfassungsschutz geht davon aus, dass deutsche Salafisten dazu beigetragen hatten, für den IS zu rekrutieren.

Fazit

Die Caritas hat nach Beschwerden glücklicherweise schnell reagiert und den Jubelbeitrag wieder entfernt. Es scheint, als hätte dieser Barakat die Werbung für ihn genutzt, um Werbung zu machen. Für Saddam Hussein, Recep Tayyip Erdogan und Pierre Vogel. Denn einige der Beiträge und auch das Foto erschienen erst, nachdem er die Caritas getäuscht hatte und sie im Glauben ließ, er sei ein selbstloser Mann, dem es nur um die Sache ginge.

In Deutschland versuchen Salafisten und andere Islamisten bereits unter Flüchtlingen neue Mitglieder zu werben und radikale Ansichten zu verbreiten und die radikalen unter den Flüchtlingen zu erreichen.Auch wenn ich der Caritas hier keine Absicht unterstellen will, aber es ist diese Naivität in diesem Bereich, die solche Unterwanderung durch vermeintliche Extremisten erst ermöglicht. Das sollte uns große Sorgen bereiten, denn niemand weiß, wie oft das noch vorkommt und es niemand erfährt, weil es nicht zufällig auf Facebook gepostet wurde.

Am meisten Sorge bereitet mir, dass selbst ein Massenmörder auf dem Profilbild nicht abschreckt gefeiert zu werden. Wenn das die "Guten" sein sollen, ja dann gute Nacht Europa.

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