Ein großes Versagen der letzten 15 Kriegsmonate im deutschen Nachrichtenjournalismus bleibt die Unfähigkeit, deutlich erkennbar darauf aufmerksam zu machen, dass Berichte des russischen Verteidigungsministeriums wirklich zu rund 90 Prozent aus ausgedachtem Quatsch bestehen.

Natürlich müssen auch ukrainische Berichte stets mit Grundskepsis betrachtet werden. Und ich spreche hier übrigens wirklich über offizielle Berichte von beiden Seiten und nicht von dem, was Berater A oder Berater B sagt. Klar hat auch Kyjiw Interesse an Täuschung etc., das steht außer Frage. Ist halt Krieg. Die Ukraine hat aber in den letzten Wochen und übrigens auch heute eine Reihe von empfindlichen Treffern zugegeben, während Russland gefühlt bereits mehr Technik "zerstört" hat als die Ukraine je zur Verfügung hatte.

Der wichtigste Unterschied zwischen der Ukraine und Russland ist, dass sich die ukrainischen Meldungen meist halbwegs im realen Universum drehen, während die aus Russland sich irgendwo auf Jupiter abspielen. "Die eine Seite sagt das, die andere Seite sagt das" ist unter diesen Umständen keine gute Lösung. Es muss mehr darüber diskutiert werden, wie diese Lösung denn aussehen könnte.

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