Der Rassismus war nie weg - 1984

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Heute gedenken wir den 1984 in Duisburg bei einem rassistischen Brandanschlag umgekommenen Familien Satır und Turhan.

Das Haus in der Wanheimer Straße 301 war hauptsächlich von Gastarbeiter*innenfamilien bewohnt. Trotz vorangehenden Hakenkreuzschmierereien an der Hausfassade, verwarf die Polizei schnell die Idee eines rassistischen Motivs und beschuldigte stattdessen ein bandenähnliches Geschehen. Die Wahrheit kam erst ein Jahrzehnt später ans Licht, als eine Täterin gestand – jedoch ohne Verurteilung eines rassistischen Motivs. Die Initiative "Duisburg 1984", kämpfte dafür, die Erinnerung wachzuhalten und Gerechtigkeit einzufordern.

Der Schmerz der Familie Satır saß selbst im August 2020 noch tief, begleitet von Enttäuschung über das mangelnde Eingreifen der deutschen Behörden. Aynur Satır sprach bei einer Gedenkveranstaltung über ihre unauslöschliche Erinnerung an jene schicksalhafte Nacht. Solidarität von migrantischen Gruppen und Überlebenden, darunter Ibrahim Arslan, der den Brandanschlag in Mölln überlebte, bewies, wie notwendig Selbstorganisation in Gesicht staatlicher Versäumnisse ist.

Nach 36 langen Jahren, voller Kraft und Kampf der Betroffenen, begannen im Januar 2020 endlich Gespräche mit Duisburg für ein angemessenes Gedenken und Aufklärung. Obwohl zu spät für die Familie, markierte dies einen wichtigen Schritt hin zu grundlegendem Wandel.

Bei einem Symposium der Stadt Duisburg wurde gestern die Frage erörtert, inwieweit Politik und Ermittlungsbehörden einen rassistischen Hintergrund der Tat von 1984 bewusst ausgeblendet oder bestritten haben.

Wir vergessen nicht!

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thomas schweighäuser (ex Gotha)

thomas schweighäuser (ex Gotha) bewertete diesen Eintrag 27.08.2023 21:13:22

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