Die Nachricht lautete:

Bauern zum Protest nach Berlin aufgebrochen. Sie demonstrieren gegen den Abbau der Subventionen für ihren Agrardiesel.

Bisher bekommen Bauern 0,21 € pro Liter Agrardiesel zurück erstattet.

Außerdem sind sie von der Kfz-Steuer für Traktoren und anderen Landmaschinen befreit. Diese Vergünstigungen sollen nun wegfallen.

Zu der Wut der Bauern ist meiner Meinung nach Folgendes zu sagen:

Sind die Bauern jetzt etwas Besseres, als alle anderen Arbeitnehmer?

Mit welchem Recht fordern sie eine Sonderstellung?

Ist ihre Arbeitskraft wertvoller, als die Arbeitskraft eines jeden anderen Arbeitnehmers, der jeden Monat seine Steuern zahlt – und das nicht zu wenig –?

Haben andere Arbeitnehmer, die in ganz normalen Betrieben arbeiten, nicht die selben Vorteile, Subventionen und Steuergeschenke verdient wie die Bauern?

Mit welchem Recht halten sich die Bauern für die besseren und verdienstvolleren Arbeitskräfte?

Und was bringt die Bauern auf die Idee, dass sie mehr Rechte haben, die Straße zu blockieren, in Notfällen Krankenwagen daran zu hindern, zu ihrem Ziel zu kommen und den laufenden Verkehr zu behindern, als die Klimaaktivisten der letzten Generation?

Ist das, was sie da getan haben nicht dasselbe, wogegen sie lauthals gebrüllt haben, dass die letzte Generation Terroristen sind?

Einige von denen haben sogar Gewalt angewendet, um die Klimaaktivisten von der Straße zu holen. Und bei den Bauern selber ist das jetzt etwas gaaaanz Anderes oder wie?

Die Bauern haben selbstredend mehr Recht, für ihre Belange Straßen zu blockieren als die Klimaaktivisten?

Weil die Klimaaktivisten in ihren Augen weniger Rechte auf lebenswertes Leben haben oder darauf, in 20 Jahren überhaupt noch auf dieser Erde leben zu können?

Weil Klimaaktivisten weniger Rechte haben, überhaupt ihre Meinung zu äußern, weniger Rechte als die Bauern? 

Zu diesen Machenschaften der Bauern ist meiner Meinung nach folgendes Beispiel anzuführen:

Jeder Arbeitnehmer, der sein Auto nur fährt, um damit zur Arbeit zu kommen, weil vielerorts auch die öffentlichen Verkehrsmittel nicht oder nur unzureichend existieren, um den Arbeitsort zu erreichen, muss sein Benzin, seine Kfz Steuern, den Verschleiß des Autos, die Reparaturen und auch sonst ALLES selbst bezahlen ohne jegliche Vergünstigungen - bis auf einen sehr geringen Anteil, den man bei der Einkommensteuer geltend machen kann -.

Ich wüsste nicht, warum man diese Regeln nicht auch für die Bauern anwenden kann, denn auch das, was Bauern tun, ist einfach ihre Arbeit.

Und wenn alle anderen Arbeitnehmer zahlen müssen, warum nicht auch die Bauern?

Man könnte für so einen normalen Arbeitnehmer mal ein pauschales Beispiel nennen:

Jeden Tag fährt zum Beispiel Jemand mit seinem Auto 40 km hin zur Arbeit und 40 km zurück (was nicht so selten ist) und bezahlt die ganz normalen Benzinpreise.

Er fährt also mindestens 80 km. An mindestens fünf Tagen die Woche, sind mindestens 400 km in der Woche x 4 sind 1600 km im Monat. Das macht dann 19.200 km im Jahr.

Dazu kommt der entsprechende Verschleiß des PKWs, die Reparaturen, die Versicherung und die PKW Steuer usw.

Da kann man sich mal ausrechnen, was Otto Normalverbraucher für sein Auto bezahlt, wenn er damit nur zur Arbeit fährt.

Und auch der normale Arbeitnehmer entrichtet seine Steuern an den Staat, dafür, dass er arbeitet.

Und ich bezweifle jetzt einfach mal grundsätzlich, dass Bauern die besseren Steuerzahler oder Arbeiter sind und damit wertvoller für die Nation oder das System. 

Jeder Steuerzahler ist ein Rädchen im Getriebe und wichtig, damit das Getriebe funktioniert.

Warum sollten Bauern Kfz Steuer und ganz normale Benzinkosten nicht bezahlen müssen?

Ihr Argument ist zum Beispiel, weil sie den Menschen das Essen auf den Teller bringen.

Aber die Verkäuferin im Laden, die die Produkte der Bauern in die Regale räumt, verkauft oder an der Kasse sitzt und ohne die es auch nicht gehen würde, die muss ihre Kosten für ihren Pkw, mit dem sie zur Arbeit fährt, selber begleichen. Und die verdient wesentlich weniger, als ein Bauer und diese Kette der Beispiele von Leuten, die dafür sorgen, dass Menschen Essen auf dem Teller haben, ist endlos.

Was ist zum Beispiel mit dem LKW-Fahrer, der die Produkte – auch von den Bauern – durch das Land fährt?

Was ist mit den Arbeiter:innen in den Fabriken, die aus den Produkten der Bauern zum Beispiel Konserven machen.

Und mit ihrem eigenen Auto zur Fabrik fahren…..haben die nicht mehr Lohn verdient und Befreiung der KFZ-Steuer und preiswertere Benzinkosten? 

So langsam frage ich mich, warum Jede(r) in dieser Nation meint, er wäre was Besonderes und hätte das Recht auf eine Sonderstellung.

Jeder Arbeitnehmer ist auf seine Weise wichtig für das Funktionieren des Staates und die Meisten davon zahlen ihre gesamten Unkosten selber, damit sie arbeiten können und dürfen. Eigentlich ganz einfach – meine Meinung!

Und ich frage mich allen Ernstes, was bilden sich solche Leute eigentlich ein.

Auf den unter dem Beitrag geteilten Fotos ist zu sehen, wie super im Notfall Einsatzwagen von Feuerwehr und Polizei beziehungsweise Krankenwagen durchkommen würden.

Aaaaaaber hier handelt es sich ja um Bauern und nicht um die letzte Generation. Da ist das natürlich wesentlich weniger verwerflich, weil Bauern ja etwas gaaaanz Besonderes sind - Ironie off.

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