Wie aus den Ukraine Leaks hervorgeht, hat Russland seine Elite-Einheiten der Speznas verheizt. Zu einem weit größeren Teil, als bisher bekannt wurde.
▶️ Die Speznas sind Sondereinheiten, die dem Auslandsnachrichtendienst GRU direkt unterstellt sind. In ihnen sind beispielsweise Kampfschwimmer, aber auch Kommandoeinheiten organisiert.
Russische MilBlogger haben sich seit Wochen öffentlich darüber beschwert, dass diese Einheiten – vermutlich aus Mangel an regulären Truppen – wie normale Infanterie-Einheiten eingesetzt wurden.
Die Ukraine Leaks geben nun eine Idee, wie groß die Verluste der Einheiten sind. Denn die US-amerikanischen Nachrichtendienste, ebenso wie die der NATO-Mitglieder, beobachten diese natürlich sehr genau.
▶️ Drei namentlich genannte Brigaden der Speznas haben offenbar eine Verlustrate von 90% bis 95%.
Die 346th Spetsnaz Brigade soll nur noch über 125 von 900 Männern verfügen. Der Kommandeur einer Brigade, Oberst Polyakov, wurde im Februar bei Wuhledar getötet.
▶️ Die US-amerikanischen Nachrichtendienste beobachten vor allem auch die aus dem Einsatz zurückkehrenden Einheiten. Das 25th Regimient scheint aber gar nicht zurückgekehrt zu sein. Es ist schlicht verschwunden, es gibt keine „nachrichtendienstliche Signatur“ über den Verbleib. Man geht daher davon aus, dass die Einheit komplett vernichtet wurde.
▶️ Die Soldaten der Speznas werden mindestens vier Jahre lang ausgebildet, hinzu kommen dann eventuelle Spezialisierungen.
Experten gehen davon aus, dass Russland mindestens zehn Jahre brauchen wird, um diese Einheiten wieder aufstocken zu können.
Das ist vermutlich der Grund dafür, warum inzwischen so genannte „Sturmangriff-Kompanien“ im Einsatz sind.
Schlecht ausgebildete Soldaten, Deserteure und Strafversetzte werden in solchen Einheiten zusammengefasst. Sie werden u.a. in Bachmut in den direkten Feindkontakt geschickt, was einzig den Zweck hat das Feuer auf sich zu lenken. Schießen die Ukrainer dann auf diese Einheiten, weiß man wo diese sind und kann sie aus der Entfernung bekämpfen.
Es werden immer wieder Telefonate, Funksprüche und Hilferufe per Video abgefangen und veröffentlicht. Beispielsweise von misshandelten Soldaten und von Strafversetzten, die ein letztes Mal zu Hause anrufen.
Ein gefangener Russe berichtete davon, dass er seinen Offizier und einen Kameraden dabei erwischt hatte, wie sie hinter einem Haus „masturbierten“. Er wurde in eine solche Sturmangriff-Kompanie versetzt und erzählte davon in einer Video-Aussage.
In einem abgefangenen Funkspruch befahl ein russischer Kommandeur bei Bachmut, fliehende russische Soldaten dieser Einheiten zu erschießen.