"Die Offiziere beider Armeen vereinbarten, wie die Demarkationslinie etabliert werden sollte und welche Musik die Militärmusikdienste spielen sollten. Hinter den Kulissen gab es Verhandlungen über die Auslieferung deutscher und österreichischer Kommunisten, die nach der Machtergreifung in die Sowjetunion geflüchtet waren. Ein Willkommensbogen mit dem Hammer-und-Sichel-Symbol und zwei Hakenkreuzen wurde errichtet. Auf der Parade fuhren Motorräder, mit Blumen geschmückte Panzer und Mannschaftstransportwagen. Soldaten der Wehrmacht und der Roten Armee marschierten in Kolonnen. Der sowjetische Militärmusikdienst spielte die Internationale und die Hymne der Sowjetunion. Der deutsche Militärmusikdienst spielte Erika und das Horst-Wessel-Lied. Deutsche und sowjetische Offiziere salutierten vor der Hakenkreuzflagge. Sowjetische Soldaten zeigten den Hitlergruß. Ein Grenzstein wurde gesetzt, der die Sowjetunion und die von Deutschland besetzte Zone voneinander trennte. Als der letzte Panzer vorbeigefahren war, hielt Guderian eine kurze Rede und befahl das Einholen der Hakenkreuzflagge, die durch die Hammer und Sichel-Flagge ersetzt wurde. Während der Parade haben die beiden Seiten sich um die Kriegsbeute der Stadt gestritten. Kurz darauf tauschten das NKWD und die Gestapo Gefangene aus. Kriwoschein hat auf Geheiß des Kreml dutzende deutsche Kommunisten, darunter viele Juden, ausgehändigt."
Deutsch-sowjetische Siegesparade in Brest-Litowsk, 22. September 1939.
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