Vermutlich vergeblicher Versuch einem völlig verstrahlten vorgeblichen Rotgardisten Fakten nahe zu bringen:

„Im Gegensatz zur Ukraine ist Russland ist eine faschistische Diktatur mit einem tiefsitzenden Antisemitismus. Die Ukraine ist europaweit das Land mit dem niedrigsten Antisemitismus überhaupt, wie es sich für freie und demokratische Länder gehört. Synagogen müssen dort nicht bewacht werden, Jahr für Jahr feiern dort Tausende von Chassidim in Uman offen auf der Straße Rosh ha Shanna. Neben einem jüdischen Präsidenten gab es unter der Vorgängerregierung einen jüdischen Premierminister. Sein Name ist Hrojsman, und klingt so gar nicht slawisch. Vor seinem Amt als Premier war er mit großer Mehrheit gewählter Bürgermeister einer 350000 Einwohner Stadt. Historische Synagogen werden restauriert und den Gemeinden zurückgegeben (Ostroh, Sataniv, Sharhorod) neue Synagogen werden errichtet (Zhytomyr).

Stepan Bandera wird allenfalls in einem kleinen Teil des Landes (eigentlich nur drei Oblaste) verehrt und das nicht WEGEN sondern TROTZ seiner faschistischer Tendenzen und ausschließlich für seinen Widerstand gegen den Stalinismus. Im kollektiven Bewusstsein der Ukrainer waren die 30 Jahre Stalindiktatur durchaus eine mit dem 2. Weltkrieg vergleichbare historische Katastrophe und von 10x so langer Dauer, wie die drei Jahre hitlerfaschistische Wehrmachtsbesatzung.

Das Weltkriegsgedenken am 8. Mai (keine militaristischen Panzerparaden wie in Russland, sondern stilles Gedenken an die Toten und die Opfer mit stilisierter Mohnblume) ist weltweit anerkannt. Während man in Russland offen sagt: можно повторить - wir können es wiederholen, heißt das Motto in der Ukraine: Nie wieder. Welches Land und welche Gesellschaft die friedlichere und zivilisiertere ist, überlasse ich ihrem Spürsinn.

Auf Grund der Erfahrungen der Sowjetzeit gilt dort „Links“ als Synonym für Unterdrückung, Totalitarismus und Massenmord, während moderne Linke (also der größte Teil der Maidanaktivisten und in etwa vergleichbar mit unseren Grünen) sich als liberal bezeichnen würden. Wenn also vorgeblich linke Parteien dort verboten werden, dann sind das stalinistische und nationalbolschwewistische Splitterparteien und zurecht verboten. Mit einer modernen Linken, wie die Grünen oder der emanzipatorische Flügel der Linken haben diese Parteien nichts zu tun, während der ukrainische Liberalismusbegriff wiederum nichts zu tun hat mit unserer rechtslibertären Lindner-FDP.

Und der Prospekt Bandery führt in etwa anderthalb Kilometern an Babyn Yar vorbei und auch nur deshalb weil ein Prospekt Moskovskyi, wie die Straße früher hieß, nun wirklich nicht mehr gebraucht wird. In den Jahren vor dem Krieg wurde übrigens in Babyn Yar eine neue Gedenkstätte für die Massenerschießungen geplant, während das Denkmal aus sowjetischer Zeit nur an 30000 erschossene Bürger Kyivs erinnert. Aber schön, dass es zu sowjetischer Zeit keinen Antisemitismus gab. So…ich hoffe das waren jetzt nicht zu viele Fakten. Und jetzt hoffe ich auf eine ähnlich fundierte Antwort und möglichst ohne Schlagwort und Parolen sondern mit ebenso vielen Fakten und Argumenten.“