Wie Olympia aber mit unlimited Doping

Donald Trump Jr. plant gemeinsam mit einer Gruppe von Milliardären einen radikal neuen Sportwettbewerb: Die sogenannten „Enhanced Games“, bei denen Doping ausdrücklich erlaubt ist. Unterstützt wird das Projekt unter anderem vom deutschen Biotech-Investor Christian Angermayer und dem US-Milliardär Peter Thiel. Die Macher wollen Rekorde um jeden Preis sehen und argumentieren, dass der Mensch darauf programmiert sei, „den schnellsten Mann oder die schnellste Frau sehen zu wollen“ – unabhängig davon, ob die Leistung auf natürlichem Weg oder durch medizinische Verbesserungen erzielt wird. Für neue Weltrekorde werden Preisgelder von bis zu einer Million US-Dollar ausgelobt, was gezielt Sportler anlocken soll.

Trump Jr. selbst begründet sein Engagement mit dem Streben nach „Exzellenz, Innovation und amerikanischer Dominanz auf der Weltbühne“ – Werte, die eng mit der von seinem Vater geprägten, gnadenlosen Konkurrenzkultur der MAGA-Bewegung verbunden sind. Die Enhanced Games sollen jährlich stattfinden, zunächst mit Disziplinen wie Leichtathletik, Schwimmen und Kraftsport. Ob Athleten als „natürliche“ oder „verbesserte“ Teilnehmer antreten, bleibt ihnen überlassen.

Die Gefahren von unbegrenztem Doping sind erheblich. Experten warnen, dass Athleten zu „medizinischen Versuchskaninchen“ werden und in eine Aufrüstungsspirale geraten, deren gesundheitliche Folgen unvorhersehbar sind[5]. Dopingsubstanzen wie Anabolika oder EPO erhöhen das Risiko für Herzinfarkt, Krebs, psychische Störungen und irreversible körperliche Veränderungen erheblich. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) spricht von einem „gefährlichen und unverantwortlichen“ Konzept, das den Missbrauch von Substanzen fördert, die eigentlich nur unter ärztlicher Aufsicht eingesetzt werden sollten.

Im Kontext der Trump’schen Weltanschauung, die auf kompromissloser Konkurrenz, maximaler Selbstoptimierung und dem Streben nach Dominanz basiert, erscheinen die Enhanced Games als logische Fortsetzung dieser Ideologie: Erfolg um jeden Preis, Fairness und Gesundheit sind zweitrangig. Die Spiele sind Ausdruck einer brutalen Leistungsgesellschaft, in der nur der Sieg zählt und ethische Grenzen radikal verschoben werden. Die Risiken für die Athleten und das sportliche Ethos sind enorm – der Mensch wird zum Mittel für Rekorde, nicht zum Zweck.

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