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Das Integrationsthema dominiert die österreichische Politlandschaft fast schon permanent und spielt vor allem auf emotionaler Ebene bei den Wählern eine wichtige Rolle. Dadurch wird ein nüchterner Ansatz schwer, da Probleme nicht beim Namen genannt werden.
Kultureller Background
🌍 Es ist falsch bei Personen nicht zu differenzieren und zu glauben, man kann jede Person - unabhängig vom kulturellen Background - mit gleicher Erfolgswahrscheinlichkeit integrieren. Zum einen ist es sehr individuell und zum anderen spielt die Herkunft durchaus eine tragende Rolle, da Menschen andere Wertesysteme, Kulturen, Mentalitäten teilen. Somit ist die Integration der Ungarn, Tschechen oder Bürgern aus dem ehem. Jugoslawien nicht mit der heutigen Welle zu vergleichen. Während es zwischen Österreich und Ungarn geschichtliche, kulturelle und religiöse Ähnlichkeiten gibt, haben Menschen aus anderen Kulturkreisen (wie etwa Nordafrika) andere gesellschaftliche Strukturen - und das ist gar nicht wertend gemeint.
Segregation - die Gefahr der Abkapselung
🤝 Abgesehen von den aktuellen Schwierigkeiten, ist vor allem spannend, dass es auch Probleme bei Personen gibt, die in der dritten Generation in Österreich leben, hier geboren und aufgewachsen sind. Die Fehlentwicklungen sind teilweise geschichtlich bedingt (die ersten Gastarbeiter gingen davon aus nur temporär in Österreich zu bleiben), aber auch strukturell. Ob gewollt oder ungewollt haben sich in den Ballungszentren einzelne Segregationen entwickelt - Stadtteile mit der Dominanz einer ethnischen Minderheit mit eigenen Geschäften, Äzrten, Kindergärten und Schulen. Dass die segregationsähnliche Entwicklung nicht gerade integrationsfördernd sind, ist selbsterklärend.
Integration beginnt in der Schule
🏫 Die Integration sollte in der Schule beginnen - nämlich einhergehend mit der Sprache und dem Umfeld. Schulklassen mit einem hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund sind weder für Einheimische noch für Kinder mit nicht-deutscher Muttersprache fördernd. Ganz im Gegenteil, die einen werden nicht gefördert, die anderen kommen kaum nach. Ganz zu schweigen davon, dass in solchen Klassen ob gewollt oder ungewollt sich typische Gruppen entwickeln, die auch nicht unbedingt integrationsfördernd sind.
Finanzierung und Transparenz der Kulturvereine
💰Kulturvereine können sowohl eine positiv als auch eine negative Rolle spielen. So können Kulturvereine einerseits die Integration fördern und die Kontakte zwischen zwei Ländern stärken. Sie können aber auch - finanziert vom Ausland - in undurchsichtige Strukturen verfallen, ausländische Interessen verfolgen und integrationshindernd agieren. Somit gilt es grundlegend zu differenzieren - so oder so müssen diese Vereine transparent sein und nicht vom Ausland finanziert werden. In beiden Fällen gibt es Paradebeispiele - Vereine, die einen positiven Effekt haben und jene, die gelinde gesagt die Mitglieder indoktrinieren (wie etwa ATIB).
Integration ist Bringschuld
✅❎ Wenn konkret im Fall von Erdogan etwa 70% der türkischstämmigen Bürger in Österreich hinter Erdogan stehen, all das was es in Österreich gibt verabscheuen und das türkische Regime (mit dem Wolfgruß) huldigen, dann hört die Akzeptanz auf. Zu guter letzt lässt sich sagen, dass Integration Bringschuld ist und in jedem Land ein eigenes Wertefundament vorherrscht. Ja, es ist wichtig nicht zu pauschalisieren, ja es gibt gute Paradebeispiele für gelungene Integration, aber es gibt auch viele Problemfelder - von Segregationen bis hinzu gegengesellschaftlichen Entwicklungen - und da gilt es anzusetzen.