Nizza: Zwischen Pauschalisierung und Vertuschung!

Frankreich durchlebt aktuell eine Phase von Attentaten - von Charlie-Hebdo bis zu Nizza. An dieser Stelle mein Beileid.

Man darf nun wieder auf zweierlei Sachen gespannt sein: Einerseits wird die eine Seite pauschalisierend wieder dieses Attentat instrumentalisieren und alle Tunesier/Araber in einen Topf werfen. Und andererseits wird die andere Seite reflexartig relativieren, vertuschen und verharmlosen.

Polarisierung statt Dialog

Diese maßlose Polarisierung (auf beiden Seiten!) ist der Grund dafür, wieso wir immer noch keine normalen Lösungen haben. Pauschalisierung ist nicht der beste Ratgeber - Vertuschung ebenso wenig. Wir müssen uns eingestehen, dass es ein großes Problem bezüglich der Migration gibt - nicht nur die Masse, sondern die Tatsache, dass Migranten unkontrolliert reingelassen wurden. Dass dadurch der eine oder andere Terrorist ebenso reinkommt, ist selbsterklärend.

Migrations- und Integrationspolitik

Es ist nicht nur die aus meiner Sicht falsche Migrationspolitik (durchwinken) schuld, sondern auch die Integration - denn der Attentäter war ein "Schläfer". Dennoch: Es sind bei diesem Attentat nicht nur Europäer gestorben, sondern sehr wohl auch Nordafrikaner. Es ist kein Wunder, dass vor allem Frankreich flächendeckend von Terrorattentaten betroffen ist - die französischen Ghettos und verfehlte Integrationspolitik kennen viele. Mir ist bewusst, dass es überall bestens integrierte Leute gibt - Anstand hängt letztlich nicht mit der Herkunft zusammen. Dennoch muss man sich eingestehen, dass große Teile dieser Menschen, die in Quasi-Parallelgesellschaften leben, ein vollkommen anderes Wertesystem haben, keinen Willen zur Integration haben und sich oft von den anderen abschotten. Wir dürfen einerseits nicht von wenigen Terroristen mit Migrationshintergrund auf alle Migranten schließen, aber wir dürfen auch nicht einige wenige perfekt integrierte Migranten herauspicken - das ist nicht der Durchschnitt.

Hindernisse für Integration

Man bräuchte in erster Linie ein System, in dem integrationswillige Menschen belohnt werden (wobei Integration Bringschuld ist), integrationsunwillige hingegen bestraft (notfalls abgeschoben). Die größten Hindernisse für dieses Integrationsdilemma sind aus meiner Sicht zum einen die Rechtsextremen auf der einen Seite, wodurch auch integrationwillige Menschen oft den Eindruck bekommen, kein Teil dieser Gesellschaft zu sein. Aber auch Linksextreme, die Migranten überall in die Opferrolle stellen, reflexartig relativieren und jeden sinnvollen Vorschlag oft als rechtsextrem abstempeln. Und drittens sind es die Zentralräte/Verbände einzelner ethnischer Gruppen (z.B. Zentralrat der Muslime o.Ä.), da sie oftmals keine integrationsfördernde Rolle spielen, sondern die Gesellschaft durch solche Verbände noch stärker geteilt wird.

Wir müssen offener miteinander (Parteien und Bevölkerung) über dieses Thema reden, den Populismus auf beiden Seiten zurückstellen und Probleme beim Namen nennen.

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