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Meinungsfreiheit als Grundwert des "Westens"
Als "lupenreine" Demokratie gehört die Meinungsfreiheit mitunter zu den wichtigsten Werten (neben Erdöl), die der Westen vergeblich zu verteidigen versucht. Dabei fällt immer mehr auf, dass gewisse ideologisch gefärbte Gruppen den Pluralismus mit Füßen treten und alles was nicht ihrer Meinung ist, sofort diffarmiert wird.
"Wer der Nazi ist, bestimme ich!"
Zu einem Meinungs- und Interessensausgleich gehören mindestens zwei Ansichten dazu. Was einem heute aber auffällt, sind hauptsächlich linke Gruppen, die bestimmen wollen welche Meinung das Recht auf Existenz hat und welche nicht. Argumentiert wird immer mit den gleichen Parolen: "Rassismus ist keine Meinung." oder "Keine Toleranz für Intoleranz." Das hingegen erinnert sehr stark an dunkle Zeiten, in denen Andersdenkende als Randgruppen abgestempelt wurden. Worin das geendet hat, wissen wir alle (3. Reich) - etwas überspitzte, dennoch berechtigte Parallele.
Antifaschismus: Merkmale des Faschismus?
Im Kampf gegen den Faschismus geraten die verwirrten Geister selbst in die Gefahr ähnlich zu handeln. Ähnlich wie im Faschismus wird auch heute versucht eine einheitliche Meinung zu schaffen und Skeptiker mundtot zu machen. Wie der italienische Schriftsteller Ignazio Silone einst sagte, wird der neue Faschismus sich nicht als Faschismus, sondern Antifaschismus nennen.
"Es gibt nur eine richtige Meinung... und zwar meine!"
Während man sich grundsätzlich in ein helles Licht rücken (will), versucht man Andersdenkende als bildungsresistent darzustellen. Sie selbst sind dennoch die Besserwisser schlechthin. Ohne dabei die Betroffenen zu fragen, wissen sie was für die Frauen-, Homosexuellen-, Minderheitenrechte gut ist - und, dass jede Art von Kritik gegenüber der Migrationspolitik oder des Islams an Rassismus grenzt. Man geht sogar soweit und kritisiert selbst Betroffene Personen und unterstellt ihnen Rassismus. Prominente(re) Beispiele sind dabei Hamed Abdel-Samad, Akif Pirincci (wobei er den Bogen stellenweise leicht überspannt) oder Cahit Kaya, die ihren eigenen Kulturkreis, in dem sie zumindest zum Teil aufgewachsen sind, kritisieren. Auch Sozialdemokraten wie etwa Thilo Sarrazin werden medial attackiert. Dabei wird jeder, der es wagt in irgendeinem Punkt den o.g. Personen Recht zu geben, selbst zum Außenseiter. Ganz zu schweigen von orientalischen Christen, die vor Gefahren warnen, aber kaum wahrgenommen werden.
Das Besserwisser-Syndrom
Auch ich selbst habe einen (armenischen) Migrationshintergrund und bin immer sehr amüsiert, wenn Grüne und Co. mir versuchen zu erklären wie der Hase im Migrationsbereich läuft und ich gefälligst tolerant sein sollte. Gerade weil man tolerant und weltoffen ist, setzt man sich dafür ein, dass die Traditionen, Kultur und Bräuche eines Landes bewahrt werden. Leuten, die aus Eigenerfahrung sprechen, vorurteilhaftes Denken vorzuwerfen, grenzt an Absurdität. Gerade dann, wenn man vor Krieg, Hass, Gewalt und Intoleranz flieht, sollte man diese "Werte" nicht nach Europa mitbringen (was viele der Flüchtlinge leider tun).
Toleranz nicht nur nehmen, sondern auch geben
Es ist vor allem in Zeiten wie diesen sehr wichtig konstruktive Kritik an den aktuellen Fehlentwicklungen zu äußern. Das kann aber nur dann stattfinden, wenn jene, die Toleranz verlangen, auch Toleranz entgegenbringen können. Stattdessen werden die Wörter im Mund umgedreht, nur selektiv reflektiert und Aussagen polarisiert.