Gestern in der Sendung kreuz&quer zeigte man einen Beitrag über Frauen, die eigentlich natürlich gebären wollten, und dann - ohne einen, für sie nachvollziehbaren Grund - ihr Kind per Kaiserschnitt gebären mussten. Die Frauen waren alle traumatisiert, weil man sie wie ein Stück Fleisch behandelt hatte, oder weil sie ihr Kind erst viel später sehen durften. Eine Frau erzählte unter Tränen, dass man ihr jedes Baby in die Hand hätte drücken können, sie hätte es als ihr eigenes akzeptieren müssen.
Dieser Satz hat mich blitzartig in meine eigene Vergangenheit, nämlich in das Jahr 1982 katapultiert. In diesem Jahr brachte ich meine Tochter unter allerschwierigsten Bedingungen zur Welt.
Meine Tochter war ein absolutes Wunschkind. Dass ich überhaupt schwanger wurde, war ein ärztliches Wunder. Monate davor, hatte man mir angelbich, vergeblich die Eileiter wegen Verklebungen durchblasen. Mein Frauenarzt meinte lapidar, Kinder werde ich keine bekommen können, wahrscheinlich krieg ich auch keine Regel mehr. Als diese ausblieb, wunderte ich mich nicht. Erst in der 12 Woche erfuhr ich, dass ich schwanger bin, und war so glücklich!
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Der Geburtstermin wurde mit 9.11 festgelegt, und die Schwangerschaft verlief problemlos. Mitte Oktober meinte mein Frauenarzt, der Kopf des Babys wäre bereits sehr groß, es sollte so bald wie möglich kommen. Ich ging also wandern, Treppensteigen, etc., doch es half nichts. Zum errechneten Geburtstermin schickte mich das Spital wieder heim. Ebenso nach einer weiteren Woche. Am 23.11 mit 14 Tage Überzeit kam ich mit meinen Koffern ins Spital und lies mich nicht mehr abwimmeln. Um 10 Uhr wurde ich an den Wehentropf gehängt, praktisch sofort begannen heftigste Wehen. Gegen 12.30 wurde ich ganz plötzlich aus dem Zimmer geschoben, so schnell, dass mein damaliger Mann mit dem Wehentropf hinter her rennen musste, und am Eingang zum Geburtsbereich nahm man ihm den Tropf ab, und knallte ihm die Tür vor der Nase zu, wie in einer schlechten Komödie. In einem Einzelraum wurde ich auf einen Stuhl gehievt, mit dem Kopf nach unten, die Beine an 2 Stangen gespreizt aufgehängt, angebunden wie ein Stück Fleisch zum Abschlachten. 2 Ärzte betraten den Raum und begannen zu diskutieren, ob man nun mit der Saugglocke beginnen solle, oder nicht. Ich schrie nur mehr vor Schmerzen. Die Saugglocke wurde ohne Vorwarnung eingeführt, doch der Versuch scheiterte. Wieder Diskussion, gegenseitige Schuldzuweisungen, ich schrie nur mehr, bis ich endlich erlöst, bewusstlos wurde. Wisst ihr wie lange es dauert, bis man vor Schmerzen bewusstlos wird? Meine Tochter wurde um 14:56 Uhr mit Saugglocke und Zange geholt, und ich wachte zum ersten Mal um 17 Uhr aus der Bewusstlosigkeit wieder auf, und befand mich in einem Raum, der Ähnlichkeiten mit einem Labor hatte. So als hätte man mich irgendwo abgestellt. Nach einiger Zeit tauchte eine Schwester auf, bestätigte mir, dass ich eine gesunde Tochter bekommen hätte, aber sehen dürfe ich sie heute nicht mehr. Ich weinte und bettelte, selbst dann noch als ich endlich wieder in mein Zimmer geschoben wurde, doch es half mir nichts. Aufstehen war unmöglich. Erst am nächsten Tag um 10 (!!) vormittags zeigte man mir zum ersten Mal meine Tochter.
Und es war genau dieses Gefühl, welches gestern von der einen Frau beschrieben wurde! So schlimm für eine frischgebackene Mutter!
Nach 7 Tagen, in denen sich mein Kreislauf nicht stabilisierte, und ich unter Schmerzen litt, kam der Oberarzt und untersuchte mich vorsichtig, und trotzdem war es ungeheuer schmerzhaft. Danach rief er die gesamte Ärztebelegschaft in mein Zimmer und machte sie "zur Sau". Sie hätten meinen Zustand falsch diagnostiziert etc.... anschließend stapfte er ninaus. Zurück blieb mein behandelnder Arzt, mit Wut im Bauch sah er mich an, und meinte, und das, schaue ich mir jetzt auch noch einmal an! Ich war jung, eingeschüchtert, hilflos, am liebsten hätte ich mich unter der Decke versteckt! Er untersuchte mich extrem brutal, meine Schreie hat man sicher im ganzen Stockwerk gehört!
Insgesamt lag ich 10 Tage im Spital, innen zerrissen und voller Blutergüsse, es dauerte 3 Monate bis es mir schlußendlich wieder besser ging.
Nun habe ich geglaubt, die Medizin hätte Fortschritte gemacht, wie im gestrigen Fernsehbeitrag aufgezeigt wurde, hat sich diesbezüglich jedoch in den letzten 32 Jahren nichts verändert!!