In der Disco lernte ich bald darauf, ein freches, rothaariges Mädchen C. kennen, ein richtiger Wirbelwind. Ihre Power und ihre Lebenslust begeisterten mich. C. lernte mir das Boogie Tanzen mit ausgesprochen komplizierten Figuren, sparte dabei auch nicht mit lautstarker Kritik, und sie zeigte mir den damaligen, total angesagten "Modetanz". Zuhause übte ich wie besessen, vor dem Spiegel. Ich glaube, ich wollte damals einfach nur irgendwo dazu gehören. Und zugegeben, es sah einfach toll aus, wenn eine ganze Gruppe von so 20 Jugendlichen, die gleiche Schritte tanzten, und sich gemeinsam im Takt bewegten.
Meistens zu den Liedern von:
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Orlando Riva Sound - Indian Reservation
Electric Light Orchestra - Living Thing
Kiss - I was made for loving you
Michael Jackson - Don't stop till You get enough
Eruption - I can't stand the rain
Ami Steward - Knockin on Wood
Alicia Bridges - I love the Night Life
Sugar Hill Gang - Rapper's Delight
Sister Sledge - He's the Greatest Dancer -----------
Der Bruder meiner neuen Freundin, R., war einer der beiden DJ's. Sie stellte ihn mir vor, wir unterhielten uns einen Abend köstlich miteinander, und verliebten uns. Von nun an, saß ich direkt neben dem Mischpult und R. erklärte mir ausführlich alle seine Funktionen, sowie die Lichtanlage, und was es sonst noch an technischen Feinheiten so gab. Ich durfte in Bergen von Singles und Langspielplatten wühlen, Vorschläge machen, die manchmal angenommen, oft aber auch abgelehnt, wurden. Warum R. manche Hits einfach gerade dann nicht spielen wollte, wenn ich sie mir wünschte, verstand ich anfangs noch nicht, doch das sollte sich bald darauf ändern.
Einige Male fuhren wir auch gemeinsam nach Wien, in die innere Stadt, durchstöberten angesagte Plattenläden nach den Neuerscheinungen, schlossen Wetten ab, welches Lied es wohl an die Spitze schaffen kann, und welches untergehen wird, diskutierten, welche Platte unbedingt gekauft und in der Disco gespielt werden müsse, um schließlich mit reicher Beute, vollbepackt, den Laden wieder zu verlassen.
Eines Abends erschien R. nicht zu seinem Dienstbeginn in der Disco. Niemand wusste, was los war, eine kurze Nachfrage am Handy, das ging damals noch nicht, R. hatte nicht einmal eine Festnetznummer. Nachdem immer mehr Gäste in die Disco strömten, und kein DJ da war, fragte mich der Besitzer, ob ich aushelfen könnte.
Ich, als DJ!! WOW!! Mein Herz klopfte mir bis zum Hals, als ich hinter das Mischpult trat, die erste Platte auflegte, und den Kasettenrecorder langsam zurück drehte. Voller Freude und sehr naiv, dachte ich mir, jetzt kann ich endlich mal alle Lieder spielen, die ich so mag! Schon sehr bald darauf musste ich zur Kenntnis nehmen, dass das so einfach nicht geht. Denn, oh Schreck, auf einmal war niemand mehr auf der Tanzfläche! Man hat ja so seine Ansprüche an sich selbst, man möchte die Leute bestmöglich unterhalten, und der Chef soll bitte auch sehen, dass man ein adäquater Ersatz sein kann! Ich erkannte, es lag nicht an den Songs, die ich auflegte, sondern an den zu unterschiedlichen Rhythmen, die wie ein Cut wirkten, wenn man die Lieder nicht flüssig genug zusammen stellte. Diese "Stilbrüche" veranlassten die Leute dann, haufenweise die Tanzfläche zu verlassen. Übung macht bekanntlich ja den Meister, und mit der Zeit hatte ich den Dreh raus. Es machte unheimlich viel Spaß, den Tänzern(innen) so richtig einzuheizen!
Mein Ausflug in die Welt der DJ's dauerte etwa 3 Stunden, dann kam R. doch noch, und löste mich, zu meinem großen Bedauern, wieder ab. Es blieb meine erste und einzige DJ Erfahrung, leider, denn bald darauf übersiedelte die Dorfdisco in einen riesigen Tanzpalast und damit veränderte sich wieder einmal Alles!
.......Fortsetzung folgt.........