Schon als sehr junge Frau war ich der Ansicht, nicht zum ersten Mal auf der Erde zu sein. Mir vertrauten sich immer schon viele Menschen an, erzählten mir ihre Sorgen und Probleme, und ich nahm Anteil an den unterschiedlichsten Schicksalen. Mit meiner jugendlichen Phantasie bereits, konnte ich mir nie vorstellen, dass ein Gott, oder sagen wir ein Allerhöchstes Wesen, da oben sitzt, und würfelt, wer ein angenehmes Leben bekommt, oder ein schmerzvolles, armes. Wer in Afrika den Hungertod sterben muss, oder wer auf seinem riesigen Anwesen Champagner schlürft, wer in einer liebevollen Familie aufwächst, oder wer schon als Kind durch das Leben geprügelt wird. Eine derartige Ungerechtigkeit konnte ich mir im universellen Gefüge einfach nicht vorstellen.
Auch die Phantasie, dass man mit einem einzigen Leben bereits alles über das Erdendasein erfahren hat, alle Möglichkeiten ausgekostet hat, die auf der Erde möglich sind, erschien mir doch relativ beschränkt. Genauso der Glaube, wenn ich ein schlechter Mensch bin, komme ich anschließend in die Hölle, und ansonsten darf ich in den Himmel.
Also begann ich mich für Bücher über Nahtoderlebnisse und für Reinkarnation zu interessieren. Diese Lektüre boomte, doch viele dieser Geschichten waren sehr unglaubwürdig. So viele Menschen behaupteten darin, Cesar oder Kleopatra, oder eine andere berühmte Persönlichkeit, gewesen zu sein. Das entsprach wohl eher einem Wunsch, oder einer Vorstellung, vielleicht wurden aber auch gerade diese Artikel veröffentlicht, um eine mögliche Entwicklung ins Lächerliche zu ziehen. Das fällt jetzt allerdings unter Verschwörungstheorien, also wieder zurück zum Thema.
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Ob man jetzt daran glaubt, oder nicht, die Sicht auf das Leben verändert sich grundlegend. Wenn ich annehme, nur dieses eine Leben zu haben, werde ich wahrscheinlich viel egoistischer und selbstbezogener damit umgehen. Dann gilt es, alles aus diesem einem Leben herauszuholen, und das schlimmste, was mir passieren kann, ist, falls ich gläubig bin, dass ich in die Hölle komme. Dass diese Aussicht nicht abschreckend genug ist, sehen wir täglich an den vielen Greueltaten, die sogar oft noch im Namen von Religionen, stattfinden.
Anders verhält es sich, wenn ich der Überzeugung bin, dass ich mich immer wieder inkarniere. Dann kommt das universelle Gesetz von Ursache und Wirkung besser zum Tragen, und die Möglichkeiten, Erfahrungen zu sammeln, mit all ihren Konsequenzen sind wesentlich vielfältiger.
Ich stelle mir mein Leben (als Bild) wie eine Bühne vor. Vor Bühnenauftritt wähle ich mein Gewand. Dann betrete ich die Bühne und befinde mich mit einigen anderen Bühnendarstellern in einem Stück. Das "Schauspiel" entwickelt sich aufgrund der Interaktionen und Reaktionen der Darsteller, es herrscht ein Kommen und ein Gehen. Einige der Darsteller kenne ich, und freu mich, mit ihnen wieder gemeinsam zu agieren, von anderen weiß ich, mit denen muss ich diesmal unbedingt zurecht kommen, und Neue kommen auch immer wieder dazu. Manche Rollen sind herausfordernd angelegt, andere wiederum fristen mehr ein Dasein am Rande, aber jede Rolle hat ihren Wert und bringt neue Erfahrungen. Ich trete ab, wenn es aus meiner Sicht, in diesem Stück nichts mehr zu erfahren, zu erleben, zu lernen gibt. Dann wechsle ich mein Gewand, vielleicht auch die Bühne, und stelle mich der nächsten Herausforderung. Und ich lerne und entwickle mich dabei stetig weiter. Eine Erkenntnis ist, dass es nichts bringt, meine Schauspielkollegen an die Wand zu spielen, oder die Bühne zum Kriegsschauplatz umzufunktionieren, denn dann werde ich früher oder später Darsteller anziehen, die sich ebenfalls für Erfahrungen von Brutalität, interessieren. Möglicherweise muss ich daraufhin viele solche Stücke spielen, bis ich aus diesem Kreislauf wieder aussteigen kann. Das fällt dann unter das Gesetz der Anziehung. Dass ich aber jetzt automatisch, z.B. ein Opfer bin weil ich im letzten Leben ein Täter war, so einfach ist es, meiner Meinung nach, auch wieder nicht. Ich glaube, man kann ganz viele Leben z.B. als Opfer verbringen, weil manche Erfahrungen sehr oft gemacht werden müssen, bis sie sich verändern. Dann bin ich es schon so gewöhnt, die Bühne als Opfer zu betreten, und diese Rolle zu spielen,so dass es noch mehr Bühnenerfahrung benötigt, oder sehr einschneidende Erlebnisse, um eine neue Rolle zu wählen und anzunehmen.
Wenn man das Gesetz von Ursache und Wirkung universeller sieht, über ein einziges Leben hinaus, dann bekommt - für mich - das Leben erst einen vollkommenen, umfassenden Sinn.