......und die Lichterketten brennen...

In meinem Hof herrschen amerikanische Verhältnisse. Bereits im November wurden die Gärten und Balkone mit Lichterketten, Renntierschlitten, Weihnachtsmännern etc. geschmückt, nein, eher total überladen. Das Leuchtwerk steht jetzt sicher bis Ende Jänner zumindestens, und mich wundert dabei, dass die Leute so gerne bereit sind, die hohen Kosten dafür zu tragen. Dies geht ja nicht nur ins Geld, sondern Strom ist auch eine Ressource, ein wertvolles Gut.

Wir sind es gewohnt, nur den Schalter zu drücken, und das Licht brennt. Oder den Herd aufzudrehen, um zu kochen, den Computer hoch zu fahren, unsere Lebensmittel zu kühlen, die Heizung aufzudrehen, am Bankomaten Geld abzuheben, mit der U-Bahn in die Arbeit zu fahren, etc. Wir gehen mit der Ressource Strom sehr lässig um, doch so selbstverständlich ist das gar nicht.

Im Waldviertel sitzen gerade viele Menschen ohne Strom zu Hause, weil der Eisregen die Bäume knickte, und diese wiederum auf die Masten krachten. Wie mögen diese Leute sich gerade fühlen? Vielleicht hat der eine oder andere zumindest einen Kamin zu Hause, welcher Wärme spendet.

Die Möglichkeit eines großflächigen Stromausfalles ist auch durch Sonnenstürme gegeben. Das sogenannte Carrington Event 1859 geschah durch einen Supersturm. Das eben installierte Stromnetz wurde teilweise vollkommen zerstört. Solche Superstürme finden im Durchschnitt alle 500 Jahre statt. Im Juli 2012 entging die Erde nur knapp einem solchen Supersturm, die heutigen Folgen wären viel verherrender.

Oft genügt schon ein viel kleinerer Anlass ohne Elektrizität da zustehen, das durfte ich vor ein paar Jahren erfahren. Da lebte ich als Untermieter in einem Reihenhaus, und der Besitzer hatte unabsichtlich, vergessen, die Stromrechnung zu bezahlen, und so wurde der Strom abgeschalten. Das Haus hatte einen höheren, elektrischen Zaun, auf einmal konnte ich nicht mehr hinaus. Es war zwar nach ein paar Stunden der fehlende Betrag beglichen, und der Strom wieder da, doch in dieser Zeit fühlte ich mich eingesperrt, wie in einem Gefägnis, und fand das gar nicht lustig. Seit dem bemühe ich mich mit der Ressource Strom achtsamer umzugehen.

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Daniel Guttmann

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Bluesanne

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Silvia Jelincic

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