Insgesamt gibt es 130 Pensionistenklubs in Wien. Noch einmal 30 zusätzliche befinden sich in den Häusern zum Leben. Und drei davon richten sich an eine sehr spezielle Zielgruppe.
Still ist es nicht im Gehörlosenklub in der Waldgasse, einer ruhigen Seitengasse in der Nähe des Reumannplatzes im Herzen von Wien-Favoriten. Ganz im Gegenteil. Lachen, wummernde Musik und natürlich ganz viele Faschingskrapfen sorgen für ausgelassene Stimmung. Ein Knastbruder in gestreifter Uniform wandelt mit formvollendeter Büßermiene durch die Reihen von Clowns, Marienkäfern und Seemännern.
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In Wien gibt es insgesamt drei Klubs, die sich speziell an gehörlose SeniorInnen richten. Der älteste ist der Klub in der Kleinen Pfarrgasse im 2. Bezirk, der gemeinsam mit der WITAF betrieben wird. In diesem Klub gibt es neben Aktivitäten, die speziell auf die Bedürfnisse von Gehörlosen ausgerichtet sind - wie zum Beispiel Diskussionsrunden in Gebärdensprache - auch eine spezielle technische Ausstattung. Dieser Pensionistenklub wird ausschließlich von gehörlosen Klubbetreuerinnen geleitet.
"Wie geht das eigentlich, dass gehörlose Menschen perfekt im Takt tanzen?" ist eine legitime Frage. "Der Bass", erklärt Klubbetreuerin Erika Lachner. Und tatsächlich: Eigentlich ist nur ein gewaltiger Subwoofer aktiv. Er überträgt die Schwingungen der Musik in die Luft, den Boden. Die Musik kommt also sprichwörtlich aus der Magengrube. Ohne Ablenkung durch überflüssige Melodien tanzen die BesucherInnen präziser als viele, die hören können.
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Der zweite große Gehörlosenklub ist genau hier, in Favoriten. In der Waldgasse funktionieren die Dinge ein wenig anders. Keine der beiden Klubdamen ist gehörlos. Sie sind auch keine 'native speaker' der Gebärdensprache, sondern haben sich selbst das Notwendigste beigebracht. Ein spezielles Programm gibt es nicht, sondern dieselben Aktivitäten wie in allen anderen Klubs. Das hat natürlich auch einen Hintergrund: Auch Hörende sind hier herzlich willkommen. Zwischen ihnen und den gehörlosen BesucherInnen findet ein reger Austausch statt.
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Eine gehörlose Dame deutet auf die Tänzerinnen und Tänzer. Sie sagt etwas. Eine andere Besucherin, die gerne als Dolmetscherin tätig ist, übersetzt. "Ist das nicht toll? Alle feiern miteinander. Es ist so schön, dass niemand allein sein muss!"
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Ein ganz neues Angebot für gehörlose SeniorInnen gibt es ab sofort an jedem Samstagvormittag ab 8:30 Uhr im Haus Mariahilf. Gratiskaffee, gemeinsame Aktivitäten und ein gelungener Start in den Tag erwarten Sie!
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