"Ihr seid Jesiden und ihr seid Ungläubige. In Syrien hätte ich euch und den Kindern die Köpfe abgeschnitten". So berichtet Nesrin K., eine junge Kurdin aus Syrien, über die drohenden Äußerungen eines fanatisch-religiösen Mitbewohners in einer städtischen Flüchtlingsunterkunft im westfälischen Münster. Gemeinsam mit ihm und seiner ebenso streng-gläubigen Ehefrau mussten sich sie und ihr Kleinkind eine kleine Wohnung dort teilen.
Die Syrerin ist mit ihrem Ehemann und den Kindern vor den mordenden IS-Banden aus Syrien nach Deutschland geflüchtet ist, um in diesem Land Schutz und Zuflucht auch vor der Gewalt von religiösen Fanatikern zu finden. Zwei Kinder befinden sich gegenwärtig noch in einem Flüchtlingslager in der Türkei. Ein zwei-jähriges Kind konnten sie mit nach Deutschland nehmen. Ihr Ehemann lebt gegenwärtig noch getrennt von der kurdischen Jesidin, in einer Einrichtung am Rande des Ruhrgebiets. Aufgrund von schrecklichen Erlebnissen mit den DAESH (IS) ist Nesrin stark traumatisiert.
Seit vielen Wochen schwelt nun ein Konflikt zwischen der jungen Kurdin und ihrem islamistischen Mitbewohner, da sie in seinen Augen als Jesidin eine Ungläubige ist. Laut Angaben von Nesrin hätte er mehrmals versucht, ihr den Zutritt in das Gemeinschaftsbad zu verweigern, da es für ihn und seiner Ehefrau unrein würde, wenn eine Ungläubige den Sanitär-Bereich benutzt. Einige Male hätte er ihr dabei auch ins Gesicht geschlagen.
Mehrmals soll er zudem versucht haben, ihrem Ehemann den Zutritt zu der Wohnung zu verweigern, der hin und wieder mal zu Besuch nach Münster kommt. Damit wollte er verhindern, dass er möglicherweise die Ehefrau des religiösen Fanatikers zu Gesicht bekommen könnte. Auch einem Flüchtlingshelfer hat er mit der gleichen Begründung einmal unter Androhung von Gewaltanwendung den Zutritt zu der Wohnung verweigern wollen.
Mehrfach wurden die zuständigen Sozialarbeiter für diese städtische Flüchtlingseinrichtung auf diesen Konflikt und die möglichen Folgen einer Eskalation hingewiesen. Auch der Ehemann war mehrmals im Büro, um dort die Situation zu schildern und hatte eindringlich darum gebeten, seine Frau und die beiden Kinder, von dem Islamisten räumlich zu trennen. Die Hilferufe des Ehepaares wurden aber leider einfach ignoriert. Die städtischen Mitarbeiter sahen hier keinerlei Handlungsbedarf, obwohl sie auch auf die möglichen Folgen einer Eskalation mehrfach in aller Deutlichkeit von ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern hingewiesen wurden.
Der Konflikt eskalierte. Als der Islamist die Kurdin erneut geschlagen hätte und er anschließend auch noch ihrem Kleinkind einen kräftigen Schlag ins Gesicht verpasst haben soll, kam der herbeigerufene Ehemann und versetzte dem Mitbewohner ein paar Schläge. Er tat es aus einem Gefühl der Ohnmacht, Verzweiflung und Wut heraus, da man das Problem des syrisch-kurdischen Ehepaars mit dem Islamisten nirgendwo ernst genommen hatte. Nach dem Vorfall war auch Polizei mit einem arabischen Dolmetscher vor Ort. Nach Einschätzung von Nesrin hätte er aber ihre Aussagen zu diesen Vorgang nicht wahrheitsgemäß gegenüber der Polizei übersetzt.
Die ohnehin schon traumatisierte Frau war letztendlich mit dieser Situation psychisch vollkommen soweit überlastet, so dass sie keinen Ausweg mehr wusste und sich in einer Affekthandlung töten wollte. Sie hatte sich die Pulsader aufgeschnitten. Nach fünf Tagen wurde sie aus dem Krankenhaus entlassen.
Inzwischen hat die Stadtverwaltung Nesrin nun endlich in eine andere Flüchtlingsunterkunft verlegt.
Was muss geschehen, damit die Behörden endlich begreifen?
Youtube / Kurmenistan News https://www.youtube.com/watch?v=KJF5TqTM6k8