Gestern demonstrierten einige Wirte für das Rauchen in Lokalen. Aus der Perspektive der Suchtprävention, ist das allgemeine Rauchverbot, das ab 2018 kommen wird, nur zu begrüßen. Schließlich liegt Österreich gemäß OECD klar an erster Stelle bei den jungen RaucherInnen.
Es ist eigentlich recht einfach, wenn es um die Auswirkungen des öffentlichen Rauchens geht. Quasi überall, wo Rauchverbote in öffentlichen Gebäuden und Lokalen eingeführt wurde, befinden sich die RaucherInnenzahlen im Sinken. In Bezug auf die Jugendlichen geht es aber im Endeffekt weniger um den Umstand, dass das Ausgesetztsein schädlich ist. Das ist auch wichtig, aber nicht der Grund, warum zum Rauchen angefangen wird.
Es geht letztlich um eine Vorbildfunktion. Jugendliche imitieren ihre Vorbilder. Ein „cooler" Marlboro-Man, der für Freiheit, Rebellion und so weiter steht, beeinflusst da natürlich. Werbung dieser Art ist zum Teil verboten, zum Teil verpönt. Aber auch im eigenen Freundeskreis gibt es Vorbilder. Trivial formuliert heißt das: Wenn in einer Gruppe von fünf Jugendlichen drei rauchen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die anderen zwei irgendwann auch rauchen; um dazu zu gehören, weil es „cool" ist, weil die Personen „cool" sind.
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Interessant ist zu beobachten, wie sehr sich die Menschen mit einem Eingriff in die Privatsphäre konfrontiert sehen wollen. Ich erinnere mich da an die Einführung der Gurtpflicht. Wie konnte der Staat da so ins Privatissimum eingreifen? Der Aufschrei war groß und ähnlich dem jetzigen Aufschrei. Doch es hat geklappt, es gibt weniger Unfalltote und es ist heutzutage gewissermaßen Kulturgut, sich beim Autofahren anzuschnallen.
Vielleicht - viel mehr hoffentlich! - wird das Nichtrauchen in Lokalen bald auch ein Kulturgut. Über die gesundheitsschädigenden Folgen des Rauchens braucht man 2015 wohl auch nicht mehr reden. Und wer rauchen will, kann ja immer noch vor die Tür gehen.