In Teilen Amerikas steht das Trinken und Betrunkensein in der Öffentlichkeit unter Strafe. Auch wenn ich beim Rauchen für Verbotebin, ist das beim Alkohol differenziert zu betrachten.

Worum geht’s bei den Amerikanern? Die Idee hinter solchen Verboten ist, dass man kein schlechtes Vorbild für Kinder sein will. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es so einen großen Effekt hat, wenn sowie so jeder weiß, dass Menschen mit Flaschen in braunen Tüten Alkohol trinken.

In Europa gibt’s das nicht. Das ist einfach so. Aber man kann schon feststellen, dass Alkohol durch die Eintütung einen großen Teil der Attraktivität einbüßt. Denken wir es so: Wie viele Jugendliche kommen sich cool vor, wenn sie eine schicke Red Bull-Dose in der Hand halten? Oder eine tolle Bierdose. Der Coolnessfaktor für Jugendliche geht wohl verloren, wenn die Dose oder Flasche eingetütet wäre.

Aber: Wir wissen, was für Schaden Alkohol anrichtet. Wenn es da eine Maßnahme gibt, die den Alkohol unattraktiver macht – wer könnte etwas dagegen haben? Ich rede ja eh nur von der amerikanischen Lösung, also von Parks oder öffentlich zugänglichen Plätzen. Vielleicht gibt es da einen Effekt. Das weiß ich aber nicht genau.

Eine Lösung wäre es, die Altersgrenzen anzuheben. Viele Länder heben die Altersgrenze für Verkauf und Konsum auf 21 Jahre. Das heißt nicht, dass nicht getrunken wird. Und letztlich ist es auch eine Frage des Exekutierens. Da muss man eben heimlich in Lokale gehen und wehe es wird an Jugendliche Alkohol verkauft. Es gibt ja in der Suchtprävention Versuche, bei denen Kinder mit versteckter Kamera oder mit Mikrofon im Supermarkt oder im Lokal Alkohol kaufen sollen, um heraus zu finden, ob der Ausweis verlangt wird. Nur darf man das vielerorts ohne behördlicher Genehmigung gar nicht machen. Ich verstehe das nicht. Der 15-Jährige, der das macht, wurde ja vorher aufgeklärt und weiß, worum es geht; und der Alkohol wird ihm nach dem Test ohnehin gleich abgenommen. Aber man sieht so, wie schwierig es ist, Maßnahmen, die Jugendliche schützen sollen, durchzusetzen.

Dann kommt ja noch dazu, dass „Bier kein Alkohol“ ist und Most schon gar nicht. Und es kann doch einem 12-Jährigen nicht schaden, wenn er ein paar Schluck' trinkt. „Er muss ja damit umgehen lernen“, heißt es dann oft. So ein Schwachsinn. Mit derselben Logik könnten wir auch allen Pubertierenden Crytal Meth geben – sie müssen ja damit umgehen lernen! Alkohol ist in Österreich nun einmal leider ein Kulturgut und es ist sehr schwierig, gezielte Maßnahmen gegen den Missbrauch durchzusetzen.

Aber um es auf den Punkt zu bringen: Die Hälfte aller Verkehrsunfälle mit Todesfolge passiert unter Alkoholeinfluss. Und die Hälfte aller Straftaten, bei denen es um Gewalt geht, passiert unter Alkoholeinfluss.

Klar, im Gegensatz zu diesen gewaltigen Zahlen stehen wirtschaftliche Interessen, vonseiten des Staates und der Produzenten. Das verstehe ich auch. Aber irgendwie habe ich dann doch wenig Mitleid, wenn jemand Geld mit der Substanz verdient, die für die Hälfte aller Gewalttaten zuständig ist.

Ich bin nicht dafür, Alkohol grundsätzlich zu verbieten. Aber es gibt schon Maßnahmen, die den Zugang für junge Menschen erschweren könnten. Ein erster Schritt wäre einmal, die bestehenden Regelungen konsequent durchzusetzen.

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doebeler

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Silvia Jelincic

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Claudia Braunstein

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