- JD Vance über Grönland.
Manchmal reichen wenige Worte, um die ganze Misere politischer Hybris zu entlarven.
Denn was Vance da, vermutlich hart frierend, in Grönland sagte, ist mehr als nur ein Satz. Es ist ein Symbol. Ein Symbol dafür, wie wenig Ahnung selbst höchste politische Kreise offenbar von jenem Ort haben, den sie am liebsten annektieren würden.
Grönland. Riesig. Eisig. Strategisch? Vielleicht. Rohstoffreich? Oh ja. Aber:
Keine Straßen zwischen Siedlungen. Kein Schienennetz. Keine Versorgungslogistik. Keine freiwilligen Massen an Arbeitskräften.
Wer denkt, man könne dort einfach mit dem Bagger anrollen, Bodenschätze schürfen und sie im Minutentakt abtransportieren, hat Grönland nicht verstanden. Und offenbar auch keine Landkarte angeschaut.
Der Satz „Niemand hat mir das gesagt“ klingt nach einer Trump’schen Außenpolitik im Taschenformat: Groß denken, nichts wissen, alles besitzen wollen.
Der Wille zur Ausbeutung ist da, aber die Realität ist: Grönland ist kein Parkplatz mit Schatztruhe.
Es ist ein komplexes, arktisches Gebiet mit einer eigenen Kultur, eigenen Rechten. Nun ja, und mit Temperaturen, die selbst JD Vance überraschen.
Vielleicht wäre es besser, man würde vor imperialen Tagträumen mal kurz in den Wetterbericht schauen. Oder ins Grundgesetz. Oder in ein Geschichtsbuch. Oder Atlas.
Aber ja, dafür müsste man lesen. Und lernen, jedoch nicht das Bildungsministerium abschaffen.