Eurofaschismus made in Moscow: Wie der Kreml sein eigenes Drehbuch öffentlich versaut hat.
Am 16. April veröffentlichte der russische Auslandsgeheimdienst SVR auf seiner offiziellen Webseite einen Artikel mit dem Titel:
„Eurofaschismus – wie vor 80 Jahren ein gemeinsamer Feind von Moskau und Washington.“
Klingt erstmal wie das übliche Kreml-Geschwurbel für Telegram-Opi und „BRD GmbH“-Fraktion. War’s aber nicht.
Was da auf staatlicher Ebene veröffentlicht wurde, war kein Meinungsstück – es war ein Leck. Eine Selbstentlarvung.
Der Autor: Sergej Naryschkin, 70, Chef der Auslandsaufklärung, enger Putin-Vertrauter – und offenbar nicht mehr ganz bei Trost.
Denn dieser Text zeigt etwas, was Russland sonst lieber im Geheimen regelt: den eigentlichen Plan hinter dem russischen Engagement für Europas rechte Szene.
Und der geht so:
Züchte dir deine Faschisten selbst – und dann „befreie“ Europa von ihnen.
Seit Jahren pumpt der Kreml gezielt Geld, Propaganda und Desinformation in Europas Rechtsextreme. Von der AfD in Deutschland über Le Pens „Rassemblement National“ in Frankreich bis zu verschwurbelten Anti-NATO-Konferenzen in Serbien oder Tschechien: Russland hat ein Netzwerk aufgebaut. Mit Rubeln geschmiert, mit Mythen befeuert, mit Hilfe des FSB und GRU orchestriert.
Warum? Ganz einfach:
Um sich selbst das perfekte Feindbild zu basteln. Und wenn die Zeit reif ist, mit Panzern Richtung Westen zu rollen – unter dem alten Sowjet-Motto:
„Wir retten euch vor dem Faschismus.“
Die Blaupause: Ukraine.
So wie man Kiew „entnazifizieren“ wollte, nachdem man vorher jahrelang russische Telegram-Gruppen mit Neonazi-Fakes gefüttert hatte.
So wie man Georgien diskreditierte („faschistische Junta!“), bevor 2008 die Panzer rollten.
So wie man in Moldau, Kasachstan, den baltischen Staaten seit Jahren Narrative platziert, die alle gleich klingen:
„Faschisten! Russenverfolgung! Wir müssen eingreifen!“
Es ist immer dasselbe Drehbuch.
Und Naryschkin? Der hat das Skript jetzt öffentlich gemacht.
Ob versehentlich oder mit Absicht – völlig egal.
Er hat die Maske fallen lassen.
Er schreibt wortwörtlich, dass Moskau „mit den USA“ gegen den neuen Eurofaschismus kämpfen müsse. Und illustriert das Ganze mit einem Plakat, das aussieht wie aus einer sowjetischen Propagandahölle:
Ein US- und ein sowjetischer Bajonett durchbohren eine Swastika – auf deren Gesicht: Ursula von der Leyen. Kein Scherz.
Kein Meme. Kein Satireversuch. Sondern eine offizielle Illustration auf einer russischen Regierungsseite.
Und hier fragt man sich:
Was zur Hölle muss man sich eingeworfen haben, um so ein Motiv öffentlich zu machen?
Der Kreml bekämpft seine eigenen Frankenstein-Nazis.
Das ist der eigentliche Irrsinn:
Russland will Europa vom Faschismus „befreien“ – während genau dieser Faschismus von Russland selbst gezüchtet, bezahlt und strategisch aufgeblasen wurde.
AfD, Le Pen, Salvini, Orban, Vucic, Identitäre – alles Akteure, die seit Jahren auf russischen Einladungslisten, in regierungsnahen Medien oder durch auffällige Nähe zu russischen Positionen in Erscheinung treten. Manche pflegen enge Kontakte, andere werden strategisch umworben – die Linie ist klar: Europa von innen spalten, mit jedem, der bereit ist mitzuspielen.
Und nun will Russland genau diese Kräfte als Vorwand nehmen, um militärisch einzugreifen?
Das ist nicht nur absurd. Das ist brandgefährlich.
Denn was in der Ukraine funktioniert hat, versucht man jetzt gegen den gesamten Westen.
Was steckt dahinter? Ein Angebot an Trump.
Man muss kein Verschwörungstheoretiker sein, um den Subtext zu erkennen:
Die „gemeinsame Front gegen den Faschismus“ – gemeint ist Europa – klingt wie ein diplomatischer Heiratsantrag an Donald Trump.
Nach dem Motto: Lass uns die EU gemeinsam zerlegen. So wie 1945, nur diesmal ohne Nazis – oder besser gesagt: mit den Nazis, die wir selbst installiert haben.
Russische Staatspropaganda als Geopolitik in Reinform.
Fazit: Russland ist nicht der Antifaschist – Russland ist der Faschismus.
Mit allem, was dazugehört:
• Filtrationslager für Zivilisten
• Kindesentführungen
• Massenmorde an der ukrainischen Bevölkerung
• Kult um einen Führer
• militarisierte Geschichte
• totale Kontrolle über Medien
• rassistische Propaganda
Und jetzt verkauft man der Welt den eigenen Frankenstein als neuen Hitler – um Europa wieder zu „befreien“?
Letzte Frage: Warum zur Hölle gibt Naryschkin sowas öffentlich zu?
Dummheit? Altersdemenz? Testballon?
Oder schlicht der Moment, in dem das System so verrottet ist, dass es sich selbst nicht mehr unter Kontrolle hat?
Egal, wie man es dreht: Wer heute in Europa noch mit russischen Geldern flirtet – sei es als Partei, als Meinungsmacher oder als „neutraler Vermittler“ –
muss wissen, dass er morgen zur Zielscheibe erklärt wird.
Denn Moskaus Strategie ist alt:
Erst benutzen. Dann verbrennen!