Reise in meine Anderswelt 1

Ich sah wie ein Schmetterling auf mich zu kam

und seine Flügel sich ganz eng um mich schwangen.

Mich schauerte denn, wie konnte solch ein kleines Wesen meinen menschlichen Körper so umschlingen, das ich ganz in seinen warmen und weiche Flügeln eingebettet werden konnte 😮

Ich weiß noch - das ich verdutzt war, denn dieser Schmetterling hatte etwas düsteres an sich. Bei aller Schönheit wirkte er, in seinen dunklen Farben für mich als etwas besonderes, in seiner sonst so farbenprächtigen Art.

Ich kam gar nicht dazu, diese Frage in mir nachzugehen, denn im Nu war ich wie er, ein kleiner großer Schmetterling. Wir fassten uns bei den Fühlern, und es war ein Gefühl, wie EIN Körper eines Schmetterlings, nur mit vier Flügeln.

Wir flogen einfach los und es war ziemlich dunkel, alles war jedoch in klarem blau, wie in tiefster Nacht. Doch das blau leuchtete für uns .

Wir flogen über hohe Berge und drehten viele Piorretten. Ich kam aus dem wollig warmen weichen Gefühl der Herrlichkeit der Natur, gar nicht mehr heraus .

Wir flogen tiefer.

Tiefer und tiefer, bis wir ans Wasser kamen und uns Delphine begrüßten. Wir flogen ganz nah bei Ihnen, an ihren Körpern und sie schauten uns nicht an, doch sie wussten, wir sind da. Sie gaben ihre Laute von sich und küssten uns mit einem Hauch von Zärtlichkeit, das mir ganz schwindelig wurde.

Wir flogen so über ihnen und das sehr lange. Das blau wurde kühler und auch mir wurde kühl ...

Die Umgebung veränderte sich und mir wurde fast flau, es wurde dunkler und dunkler.

Das blau wurde zu grau und dann zu schwarz. Das gerade noch herrliche blau wurde zu einer riesigen dunklen Schlucht, die uns ganz einnahm. Die Schlucht schwebte sozusagen über dem schönen Wasser, wo die Delphine uns trugen und nun schwebte diese düstere Wolke um uns und überall waren dunkle Nebelstreifen.

Ich bekam Angst, diese dunkle Schlucht würde uns mitreissen und verschlingen. Wir hielten uns an den Fühlern und durch sie hindurch floss eine Energie, die unbeschreiblich durch und durch ging.

Nahm ich die Energie wahr, konzentrierte ich mich auf diese Energie, so vergas ich die dunkle Schlucht um uns rum, die immer noch Teil des Szenariums war.

Wir waren mittendrin in dieser dunklen nebelschwadenreiche Schlucht, die sich anfühlte wie ein dicker dunkler Schleier.

Wir flogen und flogen. Besser gesagt, ich glaube der andere Schmetterling flog ... und auch wenn ich nun auch einer war, weiss ich nicht mal ob ich flog oder geflogen wurde. Wo war er, wo war ich? Es gab es keinen Unterschied zwischen uns, gab es eine Grenze zwischen uns?

Nicht spürbar und zu einem wunderbarem weichen und starken Körper sind wir aneinander gewachsen in der kurzen Zeit unser Begegnung. Es war nicht wichtig, wer ich war und wer nicht, denn wir flogen und flogen, in uns einander vereinigt immer weiter.

Es wurde heller, doch ich kann nicht sagen, welchen Ort ich wahrnahm, denn ich war unfassbar vereinnahmt, von dem was ich nun erlebte.

Noch im Flug spürte ich eine Veränderung, der "andere" Schmetterling verfärbte sich zu einem unsagbar schönen farbigen Falter in schillernden Türkis und Himmelblau. Dunkelblau waren nun seine Fühler und ich spürte auch Veränderungen an unserer Energie. Sie floss jedoch nach wie vor so leicht, das es mich immer noch wunderte - das wir zwei Wesen waren.

Doch nun wusste ich, etwas ist geschehen und die Zeit des Abschiedes ist gekommen, die Zeit des gemeinsamen Fluges ist vorbei. Das wurde mir auch klar, als ich an mir hinunter sah und den Unterschied zwischen uns nun ersichtlich wurde.

Ich "bekam" einen eigenen Körper, der sich in wunderschönen Grasgrünem - frischen Grün - entlang des Körpers zog und mit hellgrünen zarten Streifen durchzogen war.

Unsere Fühler waren beide noch gleichfarbig in einem erdigen braun, so das Verbundenheit zu spüren und zu sehen war.

Meine Flügel seien in ihrer Farbe wandelbar,

sagte man mir.

Ich könne wählen,

sagte man mir.

Ich hätte nun alles was ich brauche

sagte man mir

Ich konnte nix sagen und konnte mich nicht satt sehen

an all den herrlichen Farben,

die sich nun in meinem Falterkleid in Minutentakt änderten.

Ich konnte den Blick nicht abwenden und ich solle auch weiterhin auf mich schauen, es genießen und nicht auf den anderen Falter blicken.

Sagte man mir.

So staunte und berauschte ich mich an den Farben und spürte ein leichtes Ziehen an meinen Fühlern ....

ich wusste

der andere Schmetterling wird gehen, fliegen in seine Welt.

Es müsse so sein,

sagte man mir.

Ich? Sitze hier berauscht ohne Drogen und bin begeistert.

Ich habe nun alles was ich brauche, sagte man mir

Ich spüre das Geschenk und bedanke mich respektvoll und spüre ein wenig Angst in mir aufsteigen.

Kann ich diesem Geschenk auch die Ehre erweisen, dem es zusteht ? Werde ich in der Achtung, der es zusteht auch damit umgehen können?

Werde ich mit dieser Aufgabe auch klar kommen und werde ich nicht überfordert sein?

Ich nehme an, - das Geschenk, die Angst, die Schlucht und die Delphine . ich nehme an, alle Farben und somit alles was mir als Geschenk zu teil wurde 🙏

In Respekt vor allem was lebendig ist.

Fühle das selbst einmal:

Du hast alles , was Du brauchst.

Du kannst alles sein,

Du kannst jede Farbe sein

Denn Du hast alles was Du brauchst

Um Du zu sein .

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