Kinder loslassen-Weg ins Leben

Ich helfe meinen Sohn, der nun 24 Jahre alt ist,beim Auszug aus seiner Studentenbude. Er zog nun zu seiner Freundin. Nachdem wir die Bude schon vor ein paar Tagen leer räumten, säuberten wir nun diese alte Bude und trugen ein paar Dinge noch hinaus. Sie mussten noch in die neue Wohnung. Nicht das ich dort nicht schon mal war. Ich kenne und mag auch seine Freundin. Doch diesmal wurde mir klar... Ich habe nun meinen Sohn abgegeben, in Ihre Hände, in sein eigenes Heim, in sein Leben.

Wir kommen in diese Wohnung und diese junge Frau steht dort in der Küche und spült. Mein Sohn begrüßt sie und sagt, "Wir haben Besuch".

Wir haben Besuch.   Wir     haben    Besuch.

Ganz normale Worte. Ja. Aber für eine Mutter, die eben noch in Ihrer Küche stand und für ihr Kind essen gekocht hat, ganz traurige Worte.

Ich bin Besuch.

Ich stand doch gerade noch dort in unserer Küche und habe für uns gekocht und mir hat er seine Tageserlebnisse erzählt. Mir.

Sie haben nun auch keine Zeit, müssen nochihre Wohnung klar bekommen, weil ein paar Freunde kommen. Klar, logischIhr gemeinsames Leben, Ihre gemeinsame Zeit, Ihre gemeinsame Wohnung, aber mein eigener Sohn.

Mir wird so vieles klar, in diesen Moment, wo ich die junge Frau in der Küche stehen sehe. Nicht das mich nicht schon gut gelöst habe, es ist nun anders. Ich weiss nun, er ist gut aufgehoben. Er hat Sein leben. Fühlt sich sicher an. Fühlt sich gut an. Fühlt sich nach Erwachsen an.

Aber ein bisschen Eifersüchtig bin ich schon, gebe ich zu. Sie wird Ihn nun begleiten, nicht ich.Ich bin nur eine weitere Person, hinterihr. Ich gehöre zwar dazu, doch irgendwie schon nur am Rande. (Besuch eben :)

Ich bin keine Glucke, nie gewesen, doch lange Alleinerziehend. Auch dadurch hattenw wir eine gute und enge Beziehung zueinander. Ich habe ihm viele Freiheiten gegeben, ich glaube die größte war es , sich seinen Weg im Leben zu suchen. Keine Bestimmung meinerseits. Das machte ihn sehr selbstständig und auch sehr frei.

Und doch, obwohl mir das gluckenhafte fehlte, merke ich es tut weh. Ja es tut weh. Eiin Teil von mit ist gegangen. Nicht er ist gegangen, er lebt nun nur woanders. Ich kann ihn immer besuchen. Sehen, wenn ich mag. Klar nicht mehr so ohne Absprache. Aber das ist es nicht.

Ein Teil in mir ist nun fort. Der Anteil Mutter-Sein ist nun abgelegt. Er ist mein einziger Sohn. Nun ist er in seinem Leben angekommen. Und ich habe meines.

Ich kann keine Mutter mehr werden, möchte ich auch nicht. Das hatte ich klar, als ich 40 wurde.

Doch so unabdingbar das Mutter sein abzulegen und es nie mehr sein zu können, ist ein seltsames Gefühl.Ich habe mich lalnge schon damit auseinander gesetzt und nun bestätigt mir das Leben:

Etwas ist vorbei. Die gemeinsamen Erlebnisse, Kindergaten ,Laufen lernen, Schmerzen, Freude , Kummer,Lernen, all das und noch viel mehr war eine besondere Erfahrung, die ich mit ihm teilen und erleben DURFTE. Es war so wunderbar, wie auch manchmal schrecklich. All die Tränen, die ich trocknete, all die Tränen die wir teilten und all die Freude, das lachen ...  das Staunen über die Welt, die menschen und das Leben.

All das war nur einmal für mich bestimmt, all das erlebte nur Ich So Mit Diesem Menschen, meinem Sohn. All das Schreckliche und Wunderbare nehme ich mit. In meinem Herzen. In meiner Seele sind soviele Bilder, die ich weiterhin mit mir trage und doch nun loslassen kann.

Ich lasse mein Mutter-Sein los. Wenn ich auch weiterhin Mutter bin, so ist alles anders. Er ist in seinem Leben angekommen. Und ich in meinem. Etwas neues beginnt. Für beide.

Eine Träne rollt über meine Wange .. Da ist noch eine ....

Die Träne wird begleitet von meinen Lächeln, sie wird auch begleitet von einer Wärme in meinem Herzen, und alles in mir sagt, es ist gut, es ist nun so, es ist richtg. Ich freu mich. das Leben hat mir etwas wunderbares geschenkt . Meinen Sohn. Tausend Erfahrungen und das Wissen, nun ist alles gut.

Das ist L E B E N.

Das ist So. Lebendig und frei. Es geschieht immer etwas, es verändert sich und Neues entsteht. Dankbar und freudig lasse ich los und gehe nun voll und ganz in meine neue Rolle. Eine Rolle die ich noch nicht so kenne und mcih doch darauf freue. Ich kann sein, nur Ich kann sein. Nicht das ich vorher nicht war, doch es ist ein anderes Ich-Sein. Abgetrennt vom Mutter-Sein. Abgetrennt von der vollen Verantwortung für einen anderen Menschen.

Das ist gut so.

Ich leibe mein Leben, er lebt nun seines :)

Ich wünsche allen Müttern und Vätern so wundersame Wunder erlebt zu haben und wünsche allen "Kindern " Ihren Weg ins Leben gesund und Ihnen gerecht gehen zu können. :)

Über die Beziehung als "Schwiegertochter " und meiner bisher einmal, kurzweilige Eifersucht, werde ich eventuell noch berichten, es ist doch ein gesondertes Thema ....für mich eben auch ein neues großes Thema.

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Petra vom Frankenwald

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fischundfleisch

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irmi

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