Interessantes hat der bekannte konservative Blogger Andreas Unterberger nebst anderen Medien (u.a. Kurier, Kleine Zeitung) im Lichte der Ernennung von Sonja Klima (ehemaliges SPÖ-Mitglied und bis 2004 Ehefrau von SPÖ-Ex-Kanzler Viktor Klima) zur Direktorin der berühmten Spanischen Hofreitschule zu berichten.
Man munkelt, dass Frau Klima nicht allzuviele Kompetenzen hat, die ihr bei der Führung dieses Instituts im Besitz der Republik Österreichs habe. Einer der Aufsichtsräte - der ehemalige ÖVP-Wirtschaftsminister Bartenstein - ist hat das Aufsichtsgremium sogar verlassen, offenbar aus Protest gegen die Ernennung von Klima. Ebenso ist der vierköpfige Fachbeirat der Hofreitschule, darunter eine Dressur-Olympiasiegerin geschlossen zurückgetreten.
Es erscheint sehr überraschend, dass unter einer schwarz-blauen Regierung eine Frau im SPÖ-Dunstkreis einen so prestigeträchtigen Posten angeboten bekommt. Fürs Protokoll: Natürlich wird die Entscheidung nicht direkt im zuständigen Ministerium getroffen, dafür ist der Aufsichtsrat zuständig. Das Umwelt/Landwirtschaftsministerium unter Elisabeth Köstinger fungiert nur als Aufsichtsbehörde.
Wo "unabhängig" draufsteht ist im politischen Umfeld meist doch nicht allzuviel Unabhängigkeit dahinter und so soll es auch in diesem Fall sein. Niemand anderer als FPÖ-Chef Strache persönlich soll in diesem Fall interveniert und eine Entscheidung zugunsten von Klima angeregt haben, und zwar aufgrund einer persönlichen Freundschaft zwischen seiner Ehefrau Philippa und Sonja Klima.
Natürlich wird dies von Seiten der FPÖ vehement bestritten. Weder Heinz-Christian noch Philippa Strache wären mit Klima befreundet, nicht einmal kennen würde man sie. Unterberger, als ehemaliger Presse- und "Wiener Zeitung"-Chefredakteur im bürgerlich-konservativen Umfeld gut vernetzt, gibt an, hierfür verlässliche Quellen, nämlich unmittelbar befasste Personen, zu haben. Zum Dementi seitens Strache schreibt er wörtlich: "{...} Es täte mir sehr leid, wenn diese Informationen falsch gewesen sein sollten - wofür ich aber nach wie vor keinen Grund erkennen kann."
Nun weiß man spätestens seit dem letzte Woche unter Straches Beteiligung verhandeltem Gerichtsprozess, das er ein äußerst schlechtes Gedächtnis für Personen- und Lokalkenntnisse zu haben scheint. Der Politikberater Rudolf Fußi hatte ein Foto von Strache in einem Lokal im steirischen Spielfeld in Gesellschaft einer rechten Gruppierung verbreitet. Strache behauptete, diese Szene sei eine Fotomontage, er wäre nie in besagtem Lokal gewesen und habe die abgebildeten Personen nie getroffen. Als Fußi vor Gericht weitere ähnliche Fotos vorlegte, erinnerte sich unser Vizekanzler plötzlich wieder :) Zu allem Überfluss hatte er auch selbst den Besuch in besagtem Lokal auf Facebook dokumentiert.
Soll sich jeder selbst ein Bild von der Glaubwürdigkeit involvierter Personen machen!
https://diepresse.com/home/panorama/5564874/Hofreitschule_Martin-Bartenstein-reicht-es