Angenommen, ein korrupter Beamter nimmt ein Schmiergeld an.
Warum ist das ein Problem? Und wenn es ein Problem ist, was können wir dagegen tun?
Es geht nicht nur um Moral. Die Korruption erhöht erwiesenermaßen die Kosten von Geschäften und behindert das wirtschaftliche Wachstum. Eine Verringerung des wahrgenommenen Grads der Korruption um 1% kann das Wachstum um 0,57% in Industrieländern und um 0,65% in weniger entwickelten Ländern steigern.
Großbritannien bemüht sich seit langem, die Korruption auf internationaler Ebene durch Capacity-Building und technische Hilfe zu bekämpfen. Wir halten das für einen wichtigen Weg zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung und des Wohlstands. Auch das ist kein purer Altruismus. Je stärker die Wirtschaft der Länder ist, mit denen wir handeln, desto besser ist das für uns und sie – eine klassische Win-Win-Situation.
Ende 2017 hat die Britische Regierung eine neue „Anti-Corruption Strategy for 2017-2022“ veröffentlicht, die unsere Zusammenarbeit gegen Korruption mit internationalen Organisationen wie das UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung UNODC, das hier in Wien sitzt, aufzeigt. Das UNODC unterstützt UN-Mitglieder bei der Umsetzung der Verpflichtungen, die sie in der UN-Konvention gegen Korruption (UNCAC) eingegangen sind, zum Beispiel durch praktische Programme zur Einziehung von Vermögenswerten.
Großbritannien ist so beeindruckt von der Leistung der UNODC, dass wir gerade mehr als US$600.000 für ihre Arbeit in diesem Bereich für 2018 zugesagt haben und die Arbeit auch in der Zukunft weiter unterstützen werden. Dies dürfte dazu beitragen, in Schlüsselländern die Armut zu verringern und die Wirtschaft zu fördern, sowie Kapazitäten in ihren rechtlichen und politischen Strukturen aufzubauen.
Ich freue mich darauf, mit meinen Mitarbeitern in der britischen Vertretung bei den UN- und Internationalen Organisationen hier in Wien die Arbeit der UNODC weiter zu unterstützen. Gemeinsam können wir etwas bewirken.