Angela Merkel hat ein Problem - ihre Leistungsbilanz. Sie hat das Gesetz gebrochen, bzw., da es hierfür wohl keinen Richter geben wird, sich einfach darüber hinweggesetzt. Mit ihrer "Geste der Menschlichkeit" (sic!), hat sie ihrem Land eine Schaden von weit über 100 Mrd. Euro verursacht, Terroristen ins Land geholt und ein sicherheits- wie sozialpolitisches Desaster für Generationen hinterlassen. Zugleich war ihre Politik das Zünglein an der Waage des Brexit-Votums. Nicht schlecht, für die Bilanz eines einziges Jahres!
Dabei ist Merkel natürlich schon länger Bundeskanzlerin. In ihre Zeit fällt dementsprechend auch die Mitverantwortung an der Euro- Krise und dem damit verbundenen Finanzchaos. Nach wie vor hängt Deutschland mit über 650 Mrd. Euro in den Target2 Salden drin. Geld, das also primär an Spanien, Italien und Griechenland "verliehen" wurde, und dem man angesichts der wieder aufkochenden Bankenkrise etwa in Italien arrivederci zurufen darf.
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/233148/umfrage/target2-salden-der-euro-laender/
Und vom Euro, ganz nach dem Vorbild der stabilen D-Mark, wirft die EZB jeden Monat 80 Mrd. per elektronischer Notenpresse raus, um marode Banken und Staaten über Wasser zu halten.
Als Teflonkanzlerin will Merkel mit all dem nichts zu tun haben. Die Dinge passieren halt einfach, ihre Entscheidungen waren stets "alternativlos". Sie geht in ihrer vermeintlichen Rolle der Passivität auf, niemals könnte sie für irgendwas verantwortlich sein. Ob man das auch einem männlichen Kanzler zugestanden hätte?
Auf der andere Seite stehen indessen der Erfolge ihrer Kanzlerschaft. Die da wären .... , oder ... ?! Ah doch, eins fällt mir ein: den Beschluß der letzten Hartz 4 Stufen zu Beginn ihrer Amtszeit, niedrigste Sozialstandards, und dadurch auch eine forcierte relativ niedrige Arbeitslosigkeit. Soziale Härte gegen die Eigenen, Willkommenskultur für alle Fremden.
Da grenzt es an ein Wunder, dass Merkel noch immer im Amt ist. Der rote Faden ihrer Kanzlerschaft war und ist ihre Unverantwortlichkeit, die Alternativlosigkeit ihrer Politik. Das hat sie weit gebracht, ein Grund, weshalb sie kürzlich ihr "wir schaffen das" wiederholte. Denn in dem Moment, da sie ihre Standpunkte relativiert, gesteht sie indirekt auch ihre Verantwortung ein.
Inzwischen wirkt das Wegducken jedoch immer befremdlicher, und führt sie und ihre CDU zu einer Wahlniederlage nach der anderen. Also steigt der Druck, Merkel möge sich endlich bewegen. Das mag objektiv gesehen natürlich richtig sein, würde aber Merkels Ende nur beschleunigen. Man kann nicht einerseits führen, und andererseits eingestehen am Holzweg zu sein. Dieser Widerspruch hat schon politische Karrieren, ja ganze Politsysteme zum Fall gebracht.
Und die AfD? Die ist immer noch eine junge Partei, mit vielen Schwächen und einigen, medial aufbereiteten, Hässlichkeiten. Man könnte vieles gegen die AfD ins Treffen führen, und noch mehr wird ins Treffen geführt, aber der erhebliche Wählerzuspruch lässt sich nicht leugnen. Das bringt eine Frage auf: was wäre wenn?
Was wäre, wenn die AfD
- weniger Chaostruppe mit bescheidenen Personalreserven wäre?
- inhaltlich mehr Lösungskompetenz anbieten könnte?
- nicht eine breite Medienfront gegen sich hätte?
- sich effektiver um Nichtwähler bemühen würde, so nach dem Motto wir sind nicht perfekt, aber es gibt nichts Gutes aus man tut es.
- oder wenn die Deutschen aufgrund des Nazikomplexes nicht so viel Probleme hätten eine "rechte Partei" zu wählen?
Welchen Zuspruch hätte eine AfD dann wohl? Dabei geht es nicht darum einen feuchten Traum von AfD Anhängern zu skizzieren, auch nicht um die AfD selbst, sondern um die Frage wie der eigentliche Wählerwille, so er sich frei von Taktik, Wählertäuschung und Propaganda entfalten könnte, denn eigentlich aussehen würde. Denn über kurz oder lang sucht sich die Nachfrage auch ihr politisches Angebot.
Tobias Koch https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Angela_Merkel_(Tobias_Koch).jpg