Die Bilanz: 8 Teenager und ein Erwachsener erschossen, 20 großteils Schwerverletzte und ein Amokläufer, der letztlich durch seine eigene Waffe starb. All das spielte sich äußerst öffentlich ab, an belebten Plätzen, vor vielen Zeugen, die filmten und sich offenbar auch noch mit dem Täter unterhalten konnten.

Wo war während alledem die Polizei? Überall möchte man meinen. Tausende Einsatzkräfte wurden mobilisiert, sogar aus dem Ausland (respektive Inland, aus österreichischer Sicht). Eine ganze Stadt wurde abgeriegelt und "Grenzen gesichert". Was hingegen nicht gelang, war auch nur ein einziges Opfer zu verhindern, etwa indem sich zumindest ein Polizist dem Täter in den Weg gestellt hätte. Denn das hätte gereicht.

Natürlich war die Situation chaotisch, natürlich gab es viele irritierende Meldungen, natürlich war der Reflex einen organsisierten Terroranschlag zu vermuten. Doch genau hier liegt wohl das Problem.

Schon der Anschlag auf Charlie Hebdo hat gezeigt, dass unterbewaffnete Polizisten leicht selbst zu Opfern werden können. Also wird aufmunitioniert, organsiert, Spezialkräfte werden gerufen - und all das kostet wertvolle Zeit. Mit welch schrecklichen Konsequenzen haben auch die eben erst bekannt gewordenen Details aus dem Bataclan gezeigt.

Der Terror hat nicht nur die Gesellschaft konditioniert, sondern insbesondere auch Behörden und Polizei. Wenn sich nun nur mehr "Supercops" im Sinne von Spezialeinheiten intervenieren trauen, dann haben wir ein beachtliches Sicherheitsvakuum.

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