https://wien.orf.at/news/stories/2824613/
Ja das ist Kost für Hartgesottene. Ich mein, wer tut es sich schon freiwillig an ein 63seitiges Machwerk durchzulesen, wenn man schon vorher weiß, dass nur Müll drin steht. Darüber hinaus, wem würde es nützen, wenn er den Inhalt dann sowieso nicht kritisch durchleuchten kann? Naja, da ich nun in der Fehleranalyse gewisse Talente habe und schon mit gewissen Vorahnungen ausgestattet war wo ich fündig werden könnte, war die Sache nicht ganz so schlimm. Also, wie fabriziert man totalen Propagandaschwachsinn?
Im Prinzip ist es ganz einfach. Man exkludiert alle Fakten die der Argumentationslinie im Weg stehen, dann inkludiert man alles was sie befördern könnte, und den Rest lügt man einfach zusammen.
Wie da gerechnet wurde demonstriert dieser Chart:
Caritas
Damit wird dargestellt wie viel anerkannte Flüchtlinge im Durchschnitt (Szenario P10) verdienen, welche Sozialtransfers sie beziehen und welche Abgaben sie leisten. Wie gesagt, es handelt sich um einen Durchschnittswert über beschäftigte und unbeschäftigte Asylberechtigte hinweg. Die Einkommen steigen in dieser Modellierung vor allem deshalb, weil die Beschäftigungsquote zunimmt.
Interessant an dieser Darstellung ist, dass im Durchschnitt pro Person (im ersten Jahr) etwa 2.200 Euro an Nettoeinkommen und ca. 2.500 an Transfers bezogen werden, in Summe also 4.700. Spätestens da tut sich ein gewisses Problem auf. Wie soll man von 4.700 im Jahr leben, Miete zahlen usw.? Tatsächlich sind anerkannte Asylanten berechtigt Mindestsicherung zu beziehen. Schwer zu glauben, aber die Studie unterschlägt einfach diese Mindestsicherung.
Und wer vielleicht noch meint, unbegleitete Minderjährige könnten die Kosten im Durchschnitt senken, der sei daran erinnert, dass für deren Unterbringung und Verpflegung 95Euro/Tag gewährt werden, bzw. 34.675 Euro/Jahr (Seite 15).
Überhaupt: wenn von Flüchtlingen gesprochen wird, reduziert man diese Definition auf Personen mit positivem Asylbescheid. Kosten für Personen die keinen positiven Asylbescheid erhielten, oder ihn noch nicht bekommen haben, werden exkludiert.
Schließlich werden dann auch noch die beschäftigungsfördernden Effekte des Flüchtlingswesens herausgearbeitet bzw. versucht die Auswirkungen auf die Wertschöpfung zu modellieren. Auch diese Rechnung erfolgt konsequent einseitig, wonach die Mehrausgaben zwar zu allen möglichen Segnungen führen, aber andererseits keinerlei Kosten verursachen würden.
So genau werden diese Probleme aber gar nicht benannt, natürlich es da nichts zu argumentieren gibt. Stattdessen werden Phrasen an irrelevanten Nebenschauplätzen gedroschen, wohl in der Erwartung der geneigte Leser würde darüber einschlafen.