Es ist wichtig, die Dinge beim Namen zu nennen. Ich lese gerade einen Beitrag zum Thema sexuelle Übergriffe und bin schockiert. Die Autorin schildert eine (ihre) Vergewaltigung und meint keine zwei Zeilen darunter, dass sie ja selbst nie eine erlebt habe. Sie habe nur "Übergriffe" erlebt.
Liebe Mitfrauen und -mädchen: Wenn ein Mann seinen Penis in euch hineinsteckt, ohne dass ihr in irgendeiner Form signalisiert habt, dass ihr genau das haben wollt, wenn ihr sogar sagt, dass ihr das nicht wollt, (aber auch, wenn ihr es nicht sagt, sondern ihn beispielsweise wegschiebt oder euch wegdreht oder sonstwie zeigt, dass ihr das nicht wollt), wenn es euch wehtut, wenn ihr weint, wenn ihr es nicht haben mögt, auch wenn ihr nicht kratzt, beißt, tretet und um euch schlagt... dann ist das eine VERGEWALTIGUNG. Es bleibt auch eine solche, wenn ihr davor mit ihm rumgeknutscht habt. Es bleibt auch eine, wenn ihr in eurem Leben schon mit mehr als zehn oder mehr als zwanzig Männern Sex hattet. Es ist total egal, ob ihr einen Minirock getragen habt oder aufreizende Dessous unter dem Kleid, das er euch ausgezogen hat. Es ist auch egal, ob ihr eine Woche vorher oder zwei Tage vorher schonmal mit ihm geschlafen habt und es zu diesem Zeitpunkt wolltet. Es ist sogar egal, ob ihr in einer festen Beziehung mit diesem Penisträger seid oder mit ihm verlobt oder verheiratet. Das ist dann nicht "ein Übergriff" und es ist auch nicht bloß ein "bisschen zu weit gegangen". Es ist eine Vergewaltigung. Nicht mehr und vor allem nicht weniger.
Und vor allem ist es eins NICHT: eure Schuld.
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Danke!
Wenn ihr etwas nicht wollt und jemand anderes tut es dennoch, dann ist es seine Schuld, wenn es euch wehtut. Seine Schuld, wenn euch das angetan wird. Es ist normal, dass man aus Angst regungslos wird und es ist auch normal, dass man sämtliche Selbstverteidungstaktiken doch nicht parat hat. Leider ist es aber auch normal, dass derjenige, der euch das angetan hat, diese Tat herunterspielt. Es ist normal, dass er den Vorwurf einer Vergewaltigung nicht einfach so auf sich sitzen lassen wird. Es ist auch normal, dass ein paar Idioten - und noch schlimmer - Idiotinnen, die davon erfahren, euch sagen werden, dass ihr ja selbst schuld seid. Lasst die bitte reden, denn: das stimmt nicht.
Wir müssen endlich aufhören, schlimme Dinge, die uns angetan werden, schöner oder kleiner zu reden, als sie waren.
Aus eigener Erfahrung und aus vielen Gesprächen mit Freundinnen weiß ich, dass dieses Kleinreden kein Stück weiterhilft. Im Gegenteil: es kann dazu führen, dass uns "so etwas" wieder und wieder passiert, weil wir uns selbst nicht klar genug darüber sein wollen, dass es absolut nicht in Ordnung ist, dass es eine Straftat ist und dass wir uns absolut und ganz eindeutig dagegen zur Wehr setzen dürfen.
Wenn wir mit uns selbst nämlich nicht im Klaren darüber sind, dass unser eventuell sexy Auftreten oder aber die Tatsache, dass wir eben keine Jungfrau mehr sind oder wasauchimmer wir da noch so alles anführen mögen, eben kein Freifahrtschein für jeden Kerl ist uns irgendwas irgendwo reinzustecken, wo wir es nicht haben wollen, ... dann erstarren wir jedes Mal, wenn uns etwas passiert, was wir nicht wollen. Und wenn derjenige, der irgendetwas vorhat, ein Arschloch ist, dann nutzt er diese Starre aus.
Wir dürfen uns nicht gefallen lassen, dass Vergewaltigungen regelmäßig heruntergespielt werden. Und wir dürfen vor allem nicht selbst dabei mitmachen. Seid solidarisch oder seid egoistisch, warum auch immer ihr es tut...
aber: Nennt die Dinge beim Namen!