Bienengiftige Wirkstoffe in Haus und Garten? Zeit zu Handeln!

GLOBAL 2000 setzt sich seit 11 Jahren mit vollem Elan für den Schutz der Bienen ein. Und das auf mehreren Ebenen: Wir haben für das EU-Verbot von drei bienengiftigen Pestiziden gekämpft, und haben dabei in Österreich z.B. erreichen können, dass wir weitergehende Neonicotinoid-Verbote umgesetzt haben. Aber die Bienen brauchen uns weiterhin, denn immer noch sind sie vielfach unter Druck. Einerseits fehlt blütenreicher Bienen-Lebensraum in landwirtschaftlichen Monokulturen und sterilen Gärten. Unseren wertvollen Helfern setzen aber auch nach wie vor zugelassene bienengefährliche Wirkstoffe zu, und zwar nicht nur in der landwirtschaftlichen Nutzung, sondern auch in Haus und Garten. GLOBAL 2000 war deshalb vor kurzem einkaufen – mit erschreckenden Ergebnissen.

Fipronil gegen Ameisen - das muss nicht sein

Der Wirkstoff Fipronil wurde wegen seiner Bienengefährlichkeit von der EU in der Landwirtschaft weitgehend verboten. Unser aktueller Einkaufstest hat aber gezeigt, dass Insektenvernichtungsmittel mit dem Wirkstoff Fipronil für uns KonsumentInnen dennoch frei erhältlich sind. In Drogeriemärkten, im Lebensmitteleinzelhandel, in Baumärkten und Gartencentern gibt es Fipronil in Ameisenbekämpfungsmitteln, Ameisen- und Ungezieferködern problemlos zu kaufen. Und das obwohl Fipronil laut Bewertung der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ein „inakzeptables Risiko für Bienen“ darstellt!

Fipronil war bei unserem Einkaufstest in ca. 20% der erhältlichen Ameisenbekämpfungsmittel enthalten. Fipronilhältige Haushaltspestizide dürfen laut Herstellerangaben im und am Haus, auf Terrassen und Wegen angewendet werden. Aus der Produktkennzeichnung ist für AnwenderInnen aber nicht ersichtlich, dass eine Verwendung im Garten - wo Ameisennester hauptsächlich anzutreffen sind - nicht erlaubt ist. Dabei kann ein „mögliches Risiko für Honig- und Wildbienen“ durch die Anwendung von Fipronil in Haus und Garten laut österreichischer Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) nicht ausgeschlossen werden.

Erster Erfolg: dm Drogeriemarkt und Starkl denken um

Für uns ist klar: Bienengiftige Wirkstoffe haben auch im privaten Bereich nichts verloren. Hier ist die Politik gefordert, um Verbote von bienengefährlichen Haushaltspestiziden schnellstmöglich umzusetzen. Bis gesetzliche Verbote auch für fipronilhältige Biozide umgesetzt sind, hat GLOBAL 2000 an den Handel appelliert, auf den Verkauf dieser für Mensch und Bienen gleichermaßen giftigen Produkte zu verzichten. Angesichts der Fülle von Alternativen ist dieser Schritt auch machbar – wie der Vorreiter Bellaflora schon 2013 mit dem kompletten Ausstieg aus dem Verkauf von chemisch-synthetischen Pestiziden und Herbiziden nachhaltig bewiesen hat. Nach unserem Fipronil-Einkaufstest zu Ameisenbekämpfungsmitteln, Ameisen – und Ungezieferködern diesen März hat aber auch die Gärtnerei Starkl sofort reagiert und dm Drogeriemarkt hat mittlerweile nachgezogen – sie werden keine fipronilhältigen Ameisenbekämpfungsmittel mehr verkaufen. Die Plätze in den Regalen werden durch Mittel mit natürlichen Wirkstoffen ersetzt. Ein toller Erfolg, ein wichtiger Schritt für die Bienen!

(Fotocredit: Thomas Hadinger)

5
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

Herbert Erregger

Herbert Erregger bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:05

Andrea Walter

Andrea Walter bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:05

Claudia Braunstein

Claudia Braunstein bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:05

Silvia Jelincic

Silvia Jelincic bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:05

fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:05

1 Kommentare

Mehr von Leonore Gewessler